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Khol, Andreas#

* 14. 7. 1941, Bergen (Deutschland)


Verfassungsjurist und Politiker (ÖVP)


Andreas Khol
Andreas Khol. Foto, 1995
© Pressedienst der ÖVP, Wien, Foto Renate Apostel, für AEIOU
Andreas Khol wurde am 14. Juli 1941 als Sohn Südtiroler Eltern in Bergen - auf der Ostseeinsel Rügen - in Deutschland geboren, wuchs aber in Sterzing in Südtirol auf.

Nach dem Besuch der Volksschule in Sterzing, des Gymnasiums in Innsbruck und eines Abiturientenkurs der Handelsakademie absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck und in Paris, das er 1963 mit der Promotion abschloss.

1969 erfolgte seine Habilitation an der Universität Wien (in Verfassungsrecht, Internationale Organisationen), wo er 1980 zum ao. Univ.-Prof. ernannt wurde.

Ab 1966 war er als Hochschulassistent an den Universitäten Innsbruck und Wien tätig, war Sekretär beim Österreichischen Verfassungsgerichtshof und gleichzeitig Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik. Von 1969 bis 1973 war er internationaler Beamter im Sekretariat des Europarates, Jurist in der Europäischen Menschenrechtskommission und danach Sekretär des Expertenkomitees für Menschenrechte.


In der ÖVP war Andreas Khol von 1974 bis 1992 Direktor der Politischen Akademie, von 1990 bis 1994 außenpolitischer Sprecher, von 1992 bis 1994 Leiter des Internationalen Büros und von 1994 bis 1999 sowie von 2000 bis 2002 Klubobmann im Nationalrat.

Er war von 1983 bis 2006 Abgeordneter zum Nationalrat, von 2002 bis 2006 Erster Präsident des Nationalrates, war Mitglied des Österreich-Konvents und ist von 2005 bis 2016 Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes.

Obwohl er eigentlich bereits in Pension ist, ist er als Kolumnist in der "Presse" tätig, moderiert Diskussionsrunden für die "Tiroler Tageszeitung" und ist Mitherausgeber des Österreichischen Jahrbuches für Politik (seit 1976).

Andreas Khol trat als Kandidat für die ÖVP zur Bundespräsidenten-Wahl in Österreich 2016 an. (Er erhielt 11,1 % der Stimmen und damit Platz 5 hinter den Konkurrenten Norbert Hofer, Alexander Van der Bellen, Irmgard Griss, Rudolf Hundstorfer, womit er die Stichwahl nicht erreichte.) Nach seiner gescheiterten Kandidatur zog sich Nationalratspräsident i.R. Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol aus der aktiven Politik zurück.

Andreas Khol ist verheiratet und hat 6 erwachsene Kinder.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1992
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich, 1998
  • Ehrenzeichen des Landes Tirol, 2005
  • Ehrenring der Stadt Innsbruck, 2007
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • Offizierskreuz des Ordens der französischen Ehrenlegion
  • polnischer Verdienstorden
  • ungarischer Verdienst-Orden
  • Ehrennadel der österreichischen Sozialversicherung, 2016

Werke (Auswahl)#

  • Die Kampagne, 1987 (Hg.)
  • Fragen und Antworten zur EG-Integration, 1989
  • Fragen und Antworten zu Europa, 1991
  • Den besten Weg für Österreich gehen, 1991 (Hg.)
  • Neue Außenpolitik in einer neuen Welt, 1993 (Hg.)
  • Mein politisches Credo, 1998
  • Durchbruch zur Bürgergesellschaft, 1999
  • Die Wende ist geglückt. Der schwarz-blaue Marsch durch die Wüste Gobi, 2001
  • Die Freiheit hat kein Alter. Senioren. Zukunft. Leben, 2006

Weiterführendes#

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl


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