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Schmied, Wieland#

* 5. 2. 1929, Frankfurt am Main (Deutschland)

† 22. 4. 2014, Wien


Journalist, Lyriker, Kunstkritiker

Wieland Schmied. Foto, 1985, © Die Presse/Michaela Seidler, für AEIOU
Wieland Schmied. Foto, 1985
© Die Presse/Michaela Seidler, für AEIOU

Wieland Schmied wurde am 5. Februar 1929 als Sohn des österreichischen Philosophen Walther Schmied-Kowarzik in Frankfurt am Main geboren.
Im Alter von zehn Jahren übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien, wo er nach der Matura Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte studierte.

Nach seiner Promotion 1954 war er als Journalist (Redakteur der Monatsschrift "Morgen", Kunstkritiker der "Furche") tätig und schrieb Essays, Prosa und preisgekrönte Lyrik ("Landkarte des Windes", 1957, "Der Wein von den Gräbern", 1959).

Von 1960 bis 1962 war er Lektor beim Insel Verlag und Kunstkritiker bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von 1963 bis 1973 war er Direktor der Kestner-Gesellschaft Hannover, für deren Ausstellungkataloge er zahlreiche Vorworte und andere Beiträge schrieb.

Anschließend ging Wieland Schmied nach Berlin, wo er bis 1975 als Hauptkustos der Nationalgalerie fungierte. Von 1975 bis 1977 wirkte er als Mitarbeiter der documenta Kassel und der 15. Europäischen Kunstausstellung "Tendenzen der 20er Jahre" in Berlin. Von 1978 bis 1986 war er Direktor des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

1981 begann er seine Tätigkeit in Salzburg, wo er die Geschicke der Internationalen Sommerakademie auf der Festung Hohensalzburg lenkte und die Mozartstadt auch abseits der Musik positionierte. Bis 1999 war er Präsident der Sommerakademie. Neben seiner Tätigkeit in Salzburg war er von 1982 bis 1983 auch Berater des Museo de Arte in Lima (Peru). Ab 1986 war er als Ordinarius für Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste in München, deren Direktor er 1988 wurde und bis 1993 blieb. In der Bayerischen Akademie der Schönen Künste war er von 1992 bis 1995 Direktor der "Abteilung Bildende Kunst" und von 1995 bis 2004 Präsident.

Der exzellente Kenner der österreichischen Kunstszene verhalf der Wiener Schule des phantastischen Realismus zum Durchbruch und war weltweit mit Vorträgen und zahlreichen Publikationen präsent.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Ehrenbürger der Stadt New Orleans, 1975
  • Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik, 1992
  • Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien, 2012

Werke (Auswahl)#

  • Landkarte des Windes, 1957
  • Das Poetische in der Kunst, 1960
  • Seefahrerwind, 1963
  • Malerei nach 1945 in Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1974
  • Schach mit M. Duchamp, 1980
  • Kunst, Kunstgeschichte, Kunstakademie, 1990
  • Berührungen, 1991
  • Ezra Pound, 1994
  • E. Hopper, 1995
  • Malerei in Österreich 1945-95, Ausstellungskatalog, Künstlerhaus Wien, 1996 (Hg.)
  • M. Weiler, 1998
  • Thomas Bernhards Österreich, (gem. mit Erika Schmied), 2000
  • H. C. Artmann, 1921–2000, Erinnerungen und Essays, 2001
  • Hundertwassers Paradiese, (gem. mit Erika Schmied), 2004
  • Begegnung mit Samuel Beckett in Berlin, 2006
  • Lust am Widerspruch. Biographisches, 2008

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl