Wobisch, Helmut#
* 25. 10. 1912, Wien
† 20. 2. 1980, Wien
Musiker (Trompete)
Studierte zunächst Chemie, ab 1939 Mitglied der Wiener Philharmoniker (1952-68 Vorstand), ab 1953 Professor an der Musikakademie in Wien. Gründete 1969 den Carinthischen Sommer.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde Wobisch, der seit 1. Mai 1933 (zunächst illegales) Mitglied der NSDAP gewesen war (Mitgliedsnummer: 1.529.268)[1], der Titel eines Kammermusikers verliehen. 1939 wurde Wobisch Mitglied der Wiener Philharmoniker und von der Bühnenmusik in das Staatsopernorchester befördert. Während der Nazizeit war er Leiter der Bläserausbildung der Hitlerjugend im Gebiet Wien sowie Mitglied der SS. Von den NS-Behörden wurde er als „gut unterrichteter“ Informant geführt.
Nach dem Krieg wurde Wobisch aufgrund des Verbotsgesetzes aus dem Orchester der Wiener Staatsoper entlassen. 1950 wurde er wieder eingestellt. Von 1954 bis 1968 war der Solotrompeter Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker. Ab 1953 hatte er einen Lehrauftrag an der Wiener Musikakademie inne. 1958 wurde ihm der Titel „Professor“ verliehen. 1967 erhielt Wobisch das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wobisch)
-- Koini Bettina, Samstag, 9. Juni 2012, 16:04
Am 6. April vereinbarte man mit der LAndesleitung der N.S.D.A.P. die Herstellung eines "Judenspiegels" bis zu dessen Abschluß "die Herren Prof. Damisch und Wobisch als verläßliche Auskunftspersonen der Judenfrage zu gelten hatten." Elisabeth Th. Fritz-Hilscher, Helmut Kretschmer(Hg.). Wien Musikgeschichte, von der Prähistorie bis zur Gegenwart:Wien, 2011.
-- Koini Bettina, Samstag, 9. Juni 2012, 16:16
Höchst interessant, danke für die Info, eine typisch österreichische Karriere ?
-- Glaubauf Karl, Samstag, 9. Juni 2012, 17:21
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