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vom 04.03.2020, aktuelle Version,

GRg 12 Erlgasse

GRg 12 Erlgasse
Schulform Allgemeinbildende höhere Schule (Gymnasium)
Gründung 1910
Adresse

Erlgasse 32–34
1120 Wien

Ort Wien-Meidling
Bundesland Wien
Staat Österreich
Koordinaten 48° 10′ 35″ N, 16° 19′ 39″ O
Träger Republik Österreich
Schüler 625
Lehrkräfte 66
Leitung Elfriede Wotke
Website www.erlgasse.at

Das GRg 12 Erlgasse ist ein Bundesgymnasium und -realgymnasium im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling.

Geschichte

In den 1900er-Jahren wurde deutlich, dass durch die zunehmende Bevölkerungs- und Schülerzahl im 1890 gegründeten Wiener Gemeindebezirk Meidling die Einrichtung einer eigenen Realschule zweckmäßig erscheinen würde. Im Jahr 1909 pendelten in etwa 250 Schüler in Realschulen in umliegenden Bezirken und somit wurde mit Wirksamkeit zum Schuljahr 1910/11 durch den Verein zur Gründung einer Kaiser-Jubiläums-Realschule im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling die Schule eingerichtet. Erster Leiter der Anstalt mit 58 Schülern im ersten Schuljahr wurde der vormalige k.k. Professor an der Staatsrealschule in Wien-Mariahilf Ferdinand Ginzel.

In den ersten Jahren war die Schule nur in provisorischen Räumen untergebracht, vom Schuljahr 1913/14 an bis zur Übersiedlung an den heutigen Standort in der Erlgasse war sie in der Schönbrunner Straße 189 untergebracht. Ebenfalls im Schuljahr 1913/14 wurde die Schule verstaatlicht.

Im Schuljahr 1929/30 hatte die Schule mit 385 Schülern den höchsten Stand an Schülern vor dem Zweiten Weltkrieg.

Im Jahr 1940 bezog die Schule das heutige Schulgebäude in der Erlgasse, zur Zeit des Nationalsozialismus war der offizielle Name Staatliche Oberschule für Jungen im 12. Bezirk.

Nach dem Krieg war die Schule im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus untergebracht, im Jahr 1947 konnte das Gebäude in der Erlgasse nach der Reparatur von Bombenschäden wieder bezogen werden.

Im Schulgebäude Erlgasse befanden sich von 1940 bis 1972 mehrere Schulen: Am Beginn die tschechische Schule und die „Oberschule für Jungen“, aus welcher später das Bundesrealgymnasium für den 12. Bezirk, das BRG XII. (das „Bubengymnasium“) wurde. Diese Schule musste sich ab 1945 das Schulgebäude mit dem Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium für Mädchen Wien XII. („Mädchengymnasium“)[1] teilen.[2] Das Mädchengymnasium war in den ersten zwei Stockwerken angesiedelt (und hatte eine Expositur in der Singrienergasse 19,[3] weil auch diese Schule unter Raumnot litt). In späteren Jahren nahmen diese beiden Schulen auch Schüler des jeweils anderen Geschlechts auf. Das ursprünglich im Schulgebäude befindliche BRG XII. übersiedelte mit Beginn des Schuljahrs 1972/73 zur Gänze in die Gebäude Singrienergasse 19–21 (Nr. 21: ehemaliges ORF-Studio),[3] die Klassen der früheren Mädchenschule kamen in das Gebäude Erlgasse. Die Aussage, jemand sei „in der Erlgasse“ in die Schule gegangen, gibt bis 1972 nur einen Hinweis auf das Schulgebäude, lässt aber keinen Schluss auf die besuchte Schule zu. Das BRG XII. erhielt danach im Schuljahr 1986/87 zwei Klassen in einer Expositur in Wien 1230 Wien, Anton Baumgartnerstraße 119[4] und wurde ab 1998[5] vollständig nach Wien Inzersdorf in die Draschestraße verlegt. Diese Schule wurde zum GRg 23/VBS in der Draschestraße 90–92 und hat mit ihrem alten Standort in der Erlgasse nichts mehr zu tun. Im Schulgebäude Erlgasse befindet sich seit 1973 somit nur mehr das 1939 als Mädchenschule gegründete GRg. 12. Die Entwicklung ist dann relevant, wenn ältere Unterlagen wie Schüler- und Lehrerlisten für „die Erlgasse“ gesucht werden: es sind dann bis 1972 stets zwei Quellen zu suchen, die Jahresberichte für das BRG XII. geben nur die Daten zu dieser Schule wieder.

Da die Schule von mehreren Spitzenpolitikern besucht wurde, wurde sie auch „Eliteschmiede Erlgasse“ genannt.[6]

Schulgebäude

Das Schulgebäude war 1930/31[7] für die tschechisch sprechende Minderheit in der Bevölkerung Wiens als „Komensky-Schule“ nach Plänen der Architekten Josef Hofbauer und Wilhelm Baumgarten errichtet worden. Bauunternehmen war die Universale AG, Redlich & Berger. Die tschechische Schule behielt bis 1941 ungefähr die Hälfte der Räume für ihren eigenen Schulbetrieb. Aufschriften in tschechischer Sprache waren bis nach 1960 im Gebäude vorhanden. Das Grundstück für den Schulbau war von der Gemeinde Wien dem „Komensky-Schulverein“ und der Vereinigung „Tschechisches Herz“ (mit ausländischer Subventionierung) zur Verfügung gestellt worden.[8] An die ursprüngliche Nutzung erinnert ein großes Wandbild der Stadt Prag im Treppenhaus.[7] Das Schulgebäude steht unter Denkmalschutz.

Schulbetrieb

Es handelt sich um eine öffentliche Schule, für deren Besuch kein Schulgeld vorgeschrieben ist.

Die Schule bietet Unterricht als Ober- und Unterstufengymnasium und -realgymnasium an. Zusätzlich gibt es eine Nachmittagsbetreuung mit unverbindlichen Übungen (Kursen wie Fußball, Volleyball etc.) und ab der Oberstufe ein Modulsystem zur Vorbereitung auf die Matura.

Im Schuljahr 2018/19 besuchten 625 Schüler, die von 66 Lehrern unterrichtet wurden, die Schule. Direktorin ist Elfriede Wotke.

Bekannte Abgänger

Commons: GRG 12  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. diese Schule war 1939 als Oberschule für Mädchen gegründet worden und wurde 1945 vom Bund als Mädchenrealgymnasium übernommen: Dokumentation 75 Jahre, S. 24.
  2. 73 Jahre BRG XII. 16. Jahresbericht 1983/84, S. 2. (PDF; 37 MB)
  3. 1 2 Dokumentation 75 Jahre, S. 24.
  4. WIR VOM BRG 12. 75 Jahre BRG 12. 18. Jahresbericht 1985/86, S. 3.
  5. GRG 12, 29. Jahresbericht 1996/97, S. 14.
  6. Daniela Kittner: Eliteschmiede Erlgasse. Rot und Türkis. Pamela Wagner und Sebastian Kurz besuchten dieselbe Schule - ein österreichischer Musterfall. In: Tageszeitung Kurier, 7. Oktober 2018, S. 4.
  7. 1 2 Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in vier Bänden. Band III/1 Wien 1.–12. Bezirk. Residenz Verlag Salzburg–Wien, 1990. ISBN 3-7017-0635-2. S. 311.
  8. Dokumentation 75 Jahre, S. 23–24.
  9. Gerald John: Die Sozialpartnerschaft wird nicht auferstehen. In: Tageszeitung Der Standard, 12. Dezember 2019, S. 4.