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Gerstner, Franz Anton (Ritter von)#

* 19. 4. 1796, Prag (Tschechische Republik)

† 12. 4. 1840, Philadelphia (USA)


Eisenbahnfachmann


Franz Anton Gerstner
Franz Anton Gerstner
© Bildarchiv der ÖNB, Wien

Der Sohn Franz Joseph Gerstners, des Gründers und Direktors des Prager Polytechnischen Instituts, studierte zuerst an der philosophischen Fakultät in Prag, dann an der von seinem Vater gegründeten Anstalt. 24-jährig wurde Franz A. Gerstner als Professor für praktische Geometrie an das Polytechnische Institut in Wien berufen. Gerstner jun. reiste nach England, um die neuesten technischen Erkenntnisse zu studieren. Nach seiner Rückkehr reichte er beim Kaiser um die Eisenbahnkonzession zwischen Donau und Moldau ein. 1824 erhielt er die erste Konzession dieser Art. Nach einem Probebetrieb im Wiener Prater begann Gerstner 1835/36 mit dem Bau der "Holz-und Eisenbahn", bei der er zukunftweisende Ideen entwickelte (auf harmonische Steigungsverhältnisse achten). Durch die Verdoppelung der Baukosten sah sich Gerstner gezwungen, von dem Projekt zurückzutreten, das sein erster Mitarbeiter, Matthias Schönerer, übernahm. 1827 begann der Betrieb der Pferdeeisenbahn auf der böhmischen, 1832 auf der österreichischen Teilstrecke. Außer den Frachtwagen gab es Personenwaggons, deren Ausssehen an Postkutschen erinnerte.


Franz Anton Gerstner übersiedelte nach seinem Abgang von der Bahn nach Prag, wo er das von seinem Vater, der inzwischen mit dem Ritterstand ausgezeichnet worden war, verfasste "Handbuch der Mechanik" neu herausgab. 1834-1837 baute Franz Anton Gerstner wo er mit Hilfe österreichischer Ingenieure die Zarskoje Selo-Bahn, die erste Eisenbahnstrecke Russlands und die vierte auf dem europäischen Kontinent. Die 23 km lange Strecke verband Sankt Petersburg mit Zarskoje Selo, wo sich die Sommerresidenz des Zaren befand. Zunächst zogen Pferde die Züge, ab 1837 standen vier aus England importierte Lokomotiven zur Verfügung. Nachdem der Konstrukteur 1838 Russland verlassen musste, wollte er in Nordamerika Eisenbahnen und Schiffahrtskanäle studieren, doch starb er bereits zwei Jahre später.

Quelle#

© TMW
  • Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)


Redaktion: hmw