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Wallsee / ADJUVENSE (?) LOCUS FELICIS (?)#

Wallsee vom nördlichen Donauufer
Wallsee vom nördlichen Donauufer
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Hauptplatz, Fundstelle des römerzeitlichen Kastells
Hauptplatz, Fundstelle des römerzeitlichen Kastells
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Bodenmarkierung der Kastllmauer am Hauptplatz
Bodenmarkierung der Kastllmauer am Hauptplatz
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007

Lage#

Gemeinde: Wallsee-Sindelburg

Das Kastell liegt auf einem Felssporn, der als Ausläufer der hügeligen Strengberge an die Donau tritt. Die Sandsteinfelsen fallen bis 45 m zu den Donauauen ab. Nordwestlich bot Altwasser im Schwemmland der Donau die Möglichkeit einer Hafenanlage. Wahrscheinlich bestand weiter östlich eine Furt zur Überquerung des Stromes (Tscholl 1978, 113). Gegenüber befand sich die alte Mündung des Naarnflusses (Genser 1986, 189). Die exponierte Lage bot einen Weitblick auf die nördlich der Donau liegende Niederungen des heutigen Machlandes (Mitterkirchen) und in das Donautal zu den Wachtürmen Au-Rotte Hof donauaufwärts und Ardagger donauabwärts.

Denkmäler#

Etwas zurückgesetzt auf dem N-S ausgerichtetem Felssporn befinden sich auf einer ebenen, rechteckigen Fläche unter der heutigen Altstadt des Ortes Wallsee die Befunde des Kastells. Der Straßenverlauf St. Anna-Gasse, Alte Schulstraße und Postgasse umgibt das Areal des Limeskastells. Im Norden schließt sich der Schlosspark auf einem dreiseitigen Plateau an, wo vereinzelt römerzeitliche Keramik gefunden wurde. Im Westen fand man ein spätantikes Körpergräberfeld, in der Donauniederung die "Ziegelei des Petronius" und einen am Seitenarm der Donau situierten Stapelplatz für Ziegel. Im Süden des Kastells erstreckte sich der Kastellvicus bis zum heutigen Tiefenweg.

Zustand: überbaut. Ein Teil der Kastellmauer wurde konserviert.

Präsentation: Der Verlauf der Kastellmauer ist im Ortsgebiet auf der Straßenpflasterung mit grüner Farbe gekennzeichnet. Auf dem Gelände des Kindergartens ist ein Tei der spätantiken Kastellmauer zu besichtigen.


Denkmäler (Fortsetzung)#

Tourismus: Besichtigung der Kastellmauer möglich (Anmeldung im Gemeindeamt). 1997 Eröffnung des Römermuseums Wallsee im "Salzhaus", nördlich des Marktplatzes.

Wallsee liegt am Donau-Radweg, der um den Burgfried führt.

Lateinischer Name: ADJUVENSE (?) LOCUS FELICIS (?)

allgemein gleichgesetzt mit ADJUVENSE (Genser 1986, 191), wo laut der Notitia Dignitatum Occ. 34,40 eine Liburnariereinheit stationiert war. H. Ubl sieht hier LOCUS FELICIS (Notitia Dignitatum 34,33).

Kastell Wallsee

Vicus Wallsee

Gräberfeld Wallsee

Zeitstellung#

Datierung: 90 AD - 488 AD

Phase: Römische Kaiserzeit

Literatur#

  • E. Tscholl, Römisches Limeskastell in Wallsee. 10 Jahre Beobachtungen zum Limeskastell von Wallsee (1966 - 1976), Römische Österreich 5/6, 1977/78, 109ff.
  • E. Tscholl in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 113ff.
  • H. Ubl in: H. Friesinger und F. Krinzinger, Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 2002², 196ff.
  • E. Tscholl, Archäologische Mosaiksteine aus Wallsee. Beobachtungen, Feststellungen, Fundbergungen und Grabungen im Bereich des Donau-Auxiliarkastells. Teil B: Neue Funde aus dem Kastellbereich Wallsee, 1979-1999. Hannsjörg Ubl zum 65. Geburtstag, Römisches Österreich 23/24, 2000-2001, 2002, 113ff.
  • E. M. Ruprechtsberger, Elmar Tscholl (1919-2002) und seine Forschungen im antiken Wallsee, Carnuntum Jahrbuch 2007, 11-20.
  • H. Ubl, Der Ziegelstempel des Iulius Iulianus magister figulinae aus dem Lager Wallsee (Locus Felicis) am norischen Limes, Römisches Österreich 31, 2008, 169-184.


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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