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Doderer, Heimito #

(schrieb unter Heimito von Doderer)


* 5. 9. 1896, Weidlingau bei Wien

† 23. 12. 1966, Wien


Schriftsteller

Heimito von Doderer
Heimito von Doderer
© Imagno / Foto Barbara Pflaum
Doderer war ein Urgroßneffe von Nikolaus Lenau und stammte aus einer wohlhabenden Architektenfamilie. Im 1. Weltkrieg Offizier, geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und verbrachte vier Jahre (1916-1920) in Sibirien. Danach studierte er Geschichte und Psychologie (Promotion: 1925). 1933-1938 Mitglied der illegalen NSDAP, konvertierte er 1940 zum Katholizismus. Im 2. Weltkrieg war er Luftwaffenoffizier. Doderer lebte seit 1923 als freier Schriftsteller. Seine Gedichte, Erzählungen, Romane und Essays sind von großer Gedankenschärfe und sprachlicher Schöpferkraft. Er war eng mit Gütersloh befreundet, den er als sein literarisches Vorbild bezeichnete und für dessen Werk er sich mit Nachdruck einsetzte ("Der Fall Gütersloh", 1930). Sein Romanwerk ist von James Joyce, Robert Musil und Marcel Proust beeinflusst. Der literarische Durchbruch erfolgte 1951 mit "Die Strudelhofstiege", 1956 folgten "Die Dämonen". In diesen beiden großen Romanen schildert Doderer in virtuoser Erzähltechnik und brillanter, metaphorischer Sprache die Wiener Gesellschaft der 20er Jahre. Er gilt als großer Chronist österreichischer Geschichte.

Werke#

  • "Ein Weg im Dunkeln" (Geschichte, 1957)
  • "Die Posaunen von Jericho" (Erzählungen, 1958)
  • "Die Merowinger oder die totale Familie" (Roman, 1962) und der auf 4 Teile konzipierte "Roman No. 7", von dem nur zwei Teile erschienen sind: "Die Wasserfälle von Slunj" (1963) und "Der Grenzwald" (1967)

Literatur#

Doderer Weber, Heimito von Doderer (1983).



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992