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Perutz, Max Ferdinand#


* 19. 5. 1914, Wien


Chemiker

Max Ferdinand Perutz
Max Ferdinand Perutz
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Perutz entstammt einer altösterreichischen Fabrikantenfamilie. Er maturierte am Theresianum in Wien und sollte nach einem Jusstudium das väterliche Erbe übernehmen. Er studierte jedoch an der Wiener Universität ab 1932 Chemie und ging 1936 an das Cavendish-Institut der Universität Cambridge. Nach 1938 wurde England für den Auslandsstudenten zum Exilland. 1940 promovierte er dort, 1943 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft. Nach 1945 setzte er seine bereits 1937 begonnene Forschungsarbeit über die Struktur des Hämoglobins fort. Gemeinsam mit John C. Kendrew gründete er eine staatlich unterstützte Forschungsgruppe für Molekularbiologie, deren Leitung er 1947 nach ihrer Institutionalisierung übernahm. Das Institut entwickelte sich bald zu einem weltweit führenden Forschungszentrum. Nach jahrelanger Arbeit gelang es Perutz und Kendrew, die Struktur einer langen Reihe von Proteinmolekularen mit Hilfe von gebrochenen Röntgenstrahlen zu bestimmen und den räumlichen Aufbau des Hämoglobinmoleküls zu ermitteln. Beide erhielten für ihre großen Leistungen 1962 den Nobelpreis für Chemie. Neben seiner Forschungsarbeit und Gastvorlesungen war Perutz 1963-1969 Vorsitzender der Europäischen Organisation für Molekularbiologie.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992