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Schmitz, Richard#


* 14. 12. 1885, Mohelnice/Müglitz (Mähren)

† 27. 4. 1954, Wien


Jurist und Politiker

Richard Schmitz
Richard Schmitz
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Nach dem Studium von Jus und Nationalökonomie in Wien und Innsbruck war Schmitz journalistisch und politisch tätig. Als Direktor der Zentralstelle des Volksbundes der Katholiken Österreichs verfasste er zahlreiche Broschüren und Schriften, v. a. befasste er sich mit Handels- und Gemeindepolitik. 1918-1923 hatte er ein Wiener Gemeinderatsmandat inne, 1920-1934 ein Nationalratsmandat. Als erklärter Anhänger Seipels und Befürworter seiner Politik war Schmitz mehrfach Kabinettsmitglied, als Sozialminister 1922-1924, 1930 und 1933-1934, als Unterrichtsminister 1926-1929. Er hatte wesentlichen Anteil an der Formulierung des Christlichsozialen Programms 1932. In der Broschüre "Die berufsständische Ordnung in Österreich" äußerte er sich 1933 zum Ständestaatsgedanken. Am 12. Februar 1934 wurde er zum Bundeskommissär für Wien ernannt, im April erfolgte seine formelle Bestellung zum Wiener Bürgermeister. In dieser Funktion bemühte er sich um eine Aussöhnung mit der sozialdemokratischen Arbeiterschaft, u. a. in der Absicht, damit die Abwehrfront gegen den Nationalsozialismus zu stärken; das kommunale Wohnbauprogramm wurde gestoppt und statt dessen der Straßen- und Brückenbau forciert. Besonders spektakulär war der Baubeginn der Höhenstraße auf den Kahlenberg und Leopoldsberg. 1938 wurde Schmitz verhaftet und verbrachte 7 Jahre im KZ. Nach dem Krieg war er Generaldirektor des Herold-Verlags, politisch trat er nicht mehr in Erscheinung.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992