Nebehay, Christian M.#
* 11. 5. 1909, Leipzig (Deutschland)
Kunsthistoriker und Kunsthändler
Der Sohn eines Kunsthändlers, der nach Wien übersiedelt und im alten
Hotel Bristol eine Galerie eröffnet hatte, absolvierte eine Lehre als
Buchhändler in Leipzig und Wien. Nach Auslandsstudien trat er 1928 in
die Firma seines Vaters ein und übernahm 1935, nach dessen Tod, den
väterlichen Anteil am Antiquariat Heck. Während des 2. Weltkriegs
arbeitete er als Dolmetsch. 1945 baute er in Salzburg die Galerie Welz
auf. 1947 gründete er in Wien eine eigene Firma, wobei er versuchte, die
internationalen Beziehungen des Vaters zu erneuern. Schon in jungen Jahren hatte sich
Nebehay in der väterlichen Galerie zu einem Experten für Klimt und Schiele
entwickelt. Später konnte er zahlreiche Erwerbungen im Interesse des
österreichischen Kunstlebens tätigen, u. a. vermittelte er den Erwerb der
Handschrift der Dritten Symphonie von Anton Bruckner für die Österreichische
Nationalbibliothek.
Nebehay, der zum Präsidenten der International League of
Antiquarian Booksellers gewählt wurde, gründete in den 60er Jahren die
"Gesellschaft der Freunde der Albertina", die er ebenfalls präsidiert.
Er ist Gründer (1949) der Vereinigung der Antiquare Österreichs.
Werke#
- "G. Klimt. Dokumentation" (1969)
- "Ver sacrum 1898-1903" (1975)
- "G. Klimt. Sein Leben nach zeitgenössischen Berichten und Quellen" (1979)
- "E. Schiele 1890-1918. Leben, Briefe, Gedichte" (1979)
- "G. Klimt, E. Schiele und die Familie Lederer" (1987)
- "G. Klimt. Das Skizzenbuch aus dem Besitz von Sonja Knips" (1987)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992