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Reidinger, Karl#


* 7. 6. 1922, Wiener Neustadt (Niederösterreich)


Polizeipräsident


Nach einem Jusstudium in Graz (Promotion: 1948) begann Reidinger in der staatspolizeilichen Abteilung der Polizeidirektion Wien zu arbeiten, deren Vorstand er 1961 wurde. 1971 trat er die Nachfolge Holaubeks als Wiener Polizeipräsident an. In seine Amtszeit fielen der Überfall auf die OPEC-Zentrale, die Palmers-Entführung, die Ermordung von Stadtrat Nittel und der Anschlag auf die Synagoge in der Seitenstettengasse. Reidinger, der statt brutaler Polizeieinsätze mildere Methoden und den "Wiener Weg" bevorzugte, etwa Diskussion mit Demonstranten, führte auch einen Bankenüberwachungsdienst und einen kriminalpolizeilichen Beratungsdienst ein. Ein von ihm initiiertes inoffizielles Kontaktsystem zwischen den europäischen Polizeichefs hat sich vielfach bewährt.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992