Walter, Bruno #
(eigentlich Bruno W. Schlesinger)
* 15. September 1876, Berlin
† 17. Februar 1962, Beverly Hills (USA)
Dirigent und Komponist
Bruno Walter
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Dem großen Dirigenten, der in Berlin studierte und in Köln debütierte,
haben Wien und die Staatsoper zeitlebens viel bedeutet.
Walter kam durch
Direktor Gustav Mahler 1901 an die Wiener Hofoper. 1911 dirigierte er
hier die Uraufführungen von Mahlers 9. Symphonie und des
"Lieds von der Erde". 1913 ging er nach München, dann nach Berlin und
Leipzig, doch blieb Wien stets ein Zentrum seiner Arbeit. 1936-1938 war
er künstlerischer Direktor der Wiener Staatsoper, nachdem er Deutschland
1933 wegen seiner jüdischen Herkunft hatte verlassen müssen. 1938 wurde
er auch aus Österreich vertrieben (er ging nach Frankreich, dann in die USA),
kehrte aber nach dem Krieg immer wieder zurück. 1948 dirigierte er in
Wien die 2. Symphonie Mahlers, 1949 wirkte er bei den Salzburger
Festspielen, die er schon in den 20er und 30er Jahren wesentlich
mitgestaltet hatte. Seinen letzten Auftritt in der Öffentlichkeit
absolvierte der 84jährige 1960 mit den Wiener Philharmonikern.
Walter war ein begnadeter Dirigent, der menschliche Größe mit Liebe und
Leidenschaft zur Musik zu verbinden wusste. Er betätigte sich auch als
Komponist (er schuf zwei Symphonien, Lieder und kammermusikalische
Werke) und als Musikschriftsteller.
Werke#
- "G. Mahler" (1936)
- "Thema und Variationen" (Autobiographie, 1947)
- "Von der Musik und vom Musizieren" (1957)
Literatur#
- A. Holde, Bruno Walter (1960).
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992