Dolezal, Eduard#
* 22. 11. 1862, Mährisch-Budwitz / Moravské Budějovice (Tschechien)
† 7. 7. 1955, Baden (Niederösterreich)
Begründer des modernen österreichischen Vermessungswesens
Hofrat Prof. Dr. Ing Dr. techn. Dr. mont h.c. Eduard Dolezal war der Sohn eines Webers und Kleinbauern. 1875 kam er nach Wien und absolvierte seine Studien mit Auszeichnung. 1887 wurde er Assistent für praktische Geometrie an der Technischen Hochschule in Wien. 1889 berief man ihn an die in Sarajewo neu errichtete Technische Mittelschule. 1896 wirkte Dolezal als Konstrukteur an der Technischen Hochschule in Wien und hielt Vorlesungen über Photogrammetrie. 1899 war er o.ö. Professor für darstellende Geometrie und praktische Geometrie an der Bergakademie in Leoben, 1905 Nachfolger seines Lehrers in Wien. 44 Jahre hindurch übte er das Lehramt aus.
Eduard Dolezal war ein Gelehrter von internationalem Ruf auf dem Gebiet des Vermessungswesens und ein Pionier der europäischen Photogrammetrie. Diese ermöglicht, fotografische Geländeaufnahmen in topographische Karten umzuwandeln. Das Verfahren, das sich besonders in schwer zugänglichen Gebieten wie Hochgebirge oder Urwäldern bewährt, wird auch in der Architektur, Medizin und Meteorologie angewandt. Dolezal, der schon in der österreichisch-ungarischen Monarchie Berater der Ressortminister für seine Fachgebiete tätig war, engagierte sich bei der Zentralisierung des staatlichen Vermessungswesens und der Schaffung des Bundesvermessungsamtes. Er besaß die Würde eines Ehrensenators der Wiener Technischen Hochschule und Ehrendoktorate der Hochschulen in Aachen, Brünn und Leoben.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)