Taschner, Rudolf#
* 30. 3. 1953, Ternitz (Niederösterreich)
Professor Dr. Rudolf Taschner
Mathematiker
Er maturierte am Theresianum in Wien, studierte an der Universität Wien Mathematik und Physik und promovierte 1976 "sub auspiciis praesidentis".
Damit nicht genug, schloss er ein Lehramtsstudium in seinen beiden Studienfächern an. 1977 begann er am Institut für Analysis und Technische Mathematik der Technischen Universität Wien als Universitätsassistent zu arbeiten und unterrichtete gleichzeitig am Theresianum.
1977 begann er als Universitätsassistent am Institut für Analysis und Technische Mathematik der Technischen Universität Wien zu arbeiten, an der er nach einem Zwischenaufenthalt in Stanford als Professor tätig war.
Rudolf Taschner trat bei der Nationalratswahl 2017 als Parteifreier auf dem 7. Platz der Bundesliste der ÖVP an und wurde am 9. November 2017 als Abgeordneter im Nationalrat angelobt. Nach der Nationalratswahl 2019 schied er aus dem Nationalrat aus. Seit dem 9. Jänner 2020 ist er erneut Nationalratsabgeordneter. Er rückte für Karl Nehammer nach, der Innenminister in der Bundesregierung Kurz II wurde.
Der Mathematiker verfasste eine Reihe von Publikationen in internationalen Fachzeitschriften (u.a. über die "Theorie der Gleichverteilung") und ist Autor mehrbändiger mathematischer Lehr-und Fachbücher. In einer umfangreichen Vortragstätigkeit über mathematische Themen von allgemeinem Interesse sowie als Vortragender und Seminarleiter im Rahmen der Lehreraus- und -fortbildung schärfte Taschner seine Vermittlungskompetenz.
Es entstanden allgemein verständliche Sachbücher zu Themen wie "Das Unendliche, Mathematiker ringen um einen Begriff" (1995), "Musil, Gödel, Wittgenstein und das Unendliche" (2002), "Der Zahlen gigantische Schatten" (2004), "Zahl. Zeit. Zufall. Alles Erfindung?" (2007), "Rechnen mit Gott und der Welt" (2009) oder "Gerechtigkeit siegt - aber nur im Film" (2011), die zum Teil mehrfach ausgezeichnet wurden und wochenlang in den Bestsellerlisten aufschienen. Für sein Gesamtwerk erhielt Taschner den Danubius Donauland Sachbuchpreis 2007.
Das damals in Planung begriffene MQ (MuseumsQuartier) in Wien sah er als Chance, parallel zur längst anerkannten Kunstvermittlung auch die Wissenschaftsvermittlung - zumindest für sein Fach - zu institutionalisieren.
Rudolf Taschner gründete und betreibt zusammen mit seiner Frau und Kollegen der Technischen Universität Wien "math.space", einen Veranstaltungsort im Wiener MuseumsQuartier, der die Mathematik als kulturelle Errungenschaft präsentiert und mehr als 30.000 Besucher im Jahr anlockt.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Wissenschafter des Jahres gewählt vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten, 2004
- Kommunikator des Jahres gewählt vom Public Relations-Verband Austria, 2007
- Danubius Donauland Sachbuchpreis (für sein Gesamtwerk), 2007
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2010
Publikationen (Auswahl)#
- Probleme der numerischen analytischen Fortsetzung, Wien, Univ., Diss., 1975
- Atommodelle und Quantenmechanik des Atoms, Wien, Univ., Hausarb. Physik, 1976
- Differentialgeometrie für Geodäten, Wien 1977
- Diskrepanzen gleichverteilter Folgen und Funktionen, Wien, Techn. Univ., Habil.-Schr., 1981
- Funktionentheorie, 1983
- Das Unendliche, Mathematiker ringen um einen Begriff, 1995
- Musil, Gödel, Wittgenstein und das Unendliche, 2002
- Der Zahlen gigantische Schatten. Mathematik im Zeichen der Zeit, 2004
- Das Unendliche. Mathematiker ringen um einen Begriff, 2006
- Zahl, Zeit, Zufall – alles Erfindung?, 2007
- Rechnen mit Gott und der Welt. Betrachtung von allem plus eins, 2009
- Gerechtigkeit siegt - aber nur im Film, 2011
- Die Zahl, die aus der Kälte kam, 2013
- Die Mathematik des Daseins. Eine kurze Geschichte der Spieltheorie, 2015
- Woran glauben - 10 Angebote für aufgeklärte Menschen, 2016
- Die Farben der Quadratzahlen: kleine Anleitung zum mathematischen Staunen, 2019
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler