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Dürer und die Sängerknaben #


Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der Kleinen Zeitung (13. Jänner 2019)


Albrecht Dürer (1471–1528), Selbstportrait (1500)
Albrecht Dürer (1471–1528), Selbstportrait (1500)
Aus: Wikicommons, unter PD

Maximilian I. verpflichtete die bekanntesten Künstler seiner Zeit und legte den Grundstein für die Wiener Sängerknaben. Für die Inszenierung seiner Herrschaft bediente sich Maximilian I. nicht nur des gedruckten Wortes, sondern auch der bildenden Kunst. Eines der berühmtesten Porträts des Kaisers, wahrscheinlich das bekannteste, fertigte Albrecht Dürer als Holztafel an, datiert mit dem Todesjahr Maximilians, 1519. Es hängt heute im Kunsthistorischen Museum in Wien. Diesem Werk vorangegangen war ein Jahr zuvor ein Treffen des aus Nürnberg stammenden Meisters mit dem Monarchen auf dem Reichstag in Augsburg, wo Dürer eine Porträtstudie seines hohen Auftraggebers anfertigte, die als Grundlage für einige Darstellungen des Herrschers diente. Maximilian bediente sich zur eigenen Verherrlichung der Holzschnittkunst, das Epos „Der Triumphzug“ umfasste 109 Holzschnitte, von denen etliche auch Dürer beisteuerte.

Notenblatt von Heinrich Isaac „Innsbruck, ich muss dich lassen“
Notenblatt von Heinrich Isaac „Innsbruck, ich muss dich lassen“

Fester Bestandteil des höfischen Lebens war die Musik. Nicht nur bei Maximilian. Ganz besonders auch am französischen Hof, etwa bei Ludwig XIV., der Jean-Baptiste Lully für sich und seinen Ruhm komponieren ließ. Der Habsburger Leopold I., der Türken- Poldl, schuf selbst beachtliche Barockwerke. Doch zurück zu Maximilian. Nach dem Vorbild der Wiltener Sängerknaben, deren Wurzeln in das 13. Jahrhundert zurückreichen, gründete der Kaiser 1498 bei der Übersiedelung des Hofes von Innsbruck nach Wien die „Hofcapell-Singknaben“, zuerst mit sechs Buben, die er aus Wilten mit nach Wien nahm. Es war der Beginn der Wiener Sängerknaben. Und nach burgundischem Vorbild ließ der Imperator die Hofmusikkapelle aufbauen, die ihn auch auf Reisen begleitete. Dazu versicherte sich Maximilian der Dienste angesehener Komponisten. Er verpflichtete den flandrischen Komponisten Heinrich Isaac, dessen noch allgemein bekanntestes Werk das Lied „Innsbruck, ich muss dich lassen“ ist. Ob er eine bereits vorhandene Melodie aufgriff und zu einem vierstimmigen Chorsatz verarbeitete oder ob er selbst Urheber ist, wird da und dort noch diskutiert, beeinträchtigt aber den Zauber dieses innigen, berührenden Werkes nicht.

Albrecht Dürers Werke, die Wiener Sängerknaben, die Motetten Heinrich Isaacs – es ist das ewige Erbe Maximilians I.

Weiterführendes

Kleine Zeitung, 13. Jänner 2019