Brentano, Franz#
* 16. 1. 1838, Marienberg (Deutschland)
† 17. 3. 1917, Zürich (Schweiz)
Philosoph, Priester
Neffe des deutschen Romantikers Clemens Brentano, studierte Theologie und wurde 1864 zum Priester, geweiht.
1866 habilitierte er sich für Philosophie und lehrte ab 1872 in Würzburg. 1873 verzichtete aus Protest gegen das päpstliche Unfehlbarkeitsdogma auf die Ausübung seines Priesteramtes und wurde 1874 als Professor für Philosophienach Wien berufen. 1880 bis 1895 wirkte er noch als Privatdozent, zog dann nach Florenz und 1915 nach Zürich.
Von Aristoteles ausgehend, verband er die Philosophie eng mit der Psychologie und sah im intentionalen Erleben das Fundament jeglicher Erkenntnis und schuf mit seinen Einsichten die Grundlage der phänomenologischen Philosophie. Ebenfalls schulebildend waren seine Untersuchungen zur Logik der Sprache. Seine Lehre beeinflusste die Grazer Schule und die Phänomenologie.
Sein Denkmal von Theodor Gorgi befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien.
Werke (Auswahl)#
- Psychologie vom empirischen Standpunkte, 3 Bände, 1874 und 1924-28
- Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis, 1889
- Untersuchungen zur Sinnespsychologie, 1907
- Von der Klassifikation der psychischen Phänomene, 1911
- Gesamtausgabe herausgegeben von F. Mayer-Hillebrand, 1952ff.
Literatur#
- J. M. Werle, F. Brentano und die Zukunft der Philosophie, 1989
- E. Tiefensee, Philosophie und Religion bei F. Brentano (1838-1917), 1998
Quellen#
- AEIOU
- F. Czeike: Historisches Lexikon Wien
- 625 Jahre Universsität Wien
- Österreichisches Biographische Lexikon
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