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Loos, Adolf (Franz Karl Maria)#

* 10. 12. 1870, Brünn (heute: Brno, Tschechische Republik)

† 23. 8. 1933, Kalksburg bei Wien


Architekt und Kritiker


Adolf Loos
Adolf Loos, Foto.
© Historisches Museum der Stadt Wien, für AEIOU
Adolf Loos wurde am 10. Dezember 1870 als Sohn des Steinmetz und Bildhauers Adolf Loos in Brünn geboren.

Ein Beitrag im Ö1 Morgenjournal 12.12.2020 zum 150. Geburtstag des Künstlers
© ORF Jede Art der Kopie des mp3 files ist ohne ausdrückliche Genehmigung des ORF verboten


Da er aufgrund schlechter 'Sittennoten' immer wieder die Schule wechseln musste, besuchte Loos verschiedene Gymnasien in Iglau (heute: Jihlava), Melk und Brünn (heute: Brno).


Danach besuchte Loos bis 1889 die K.K. Staatsgewerbeschule in Reichenberg (ehem. Böhmen; heute: Libercis) und Brünn. Nachdem er zuvor kurze Zeit auch in Wien an der Akademie der Bildenden Künste Student war, studierte er anschließend (unterbrochen durch die Zeit beim Militär) für kurze Zeit 1889-90 und 1892-93 an der Technischen Hochschule in Dresden Architektur.


Wahrscheinlich durch die Weltausstellung in Chicago angeregt, ging Loos 1893 für einige Jahre in die USA. Von 1893 bis 1896 hielt sich Loos bei einem Onkel in den USA auf (in Philadelphia, Chicago, New York und in St. Louis), wo er sich mit diversen Jobs (als Hilfsarbeiter, Tellerwäscher, Musikkritiker, später auch als Möbelzeichner und Architekt) durchschlug.


Während dieser Zeit wurde Loos besonders von der im 19. Jhdt. bedeutenden Chicagoer Schule inspiriert. Er las auch vermehrt theoretische Abhandlungen über Architektur: so dürften ihn die Publikationen von J. W. Root und L. Sullivan über Verschwendung von Ornamenten an Stahlgerüstkonstruktionen zu seinem Werk 'Ornament und Verbrechen' (1908) inspiriert haben.


1896 kehrte Loos nach Europa zurück und ließ sich in Wien nieder. Zwar wurde er anfangs von O. Wagners Theorien beeinflusst, dennoch er entwickelte sich zu einem vehementen Gegner des Jugendstils und seiner Wiener Variante, der Secession.


Modeatelier Goldman&Salatsch
Adolf Loos, Innenraum des Modeateliers Goldman & Salatsch im Looshaus am Michaelerplatz in Wien 1.
© Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU
Nach einer erneuten Einberufung zum Militär arbeitete Loos im Architekturbüro von C. Mayreder, wurde durch seine Zeitungs- und Zeitschriftenartikel bekannt und war vorerst nur als Innenarchitekt (diverse Banken und Geschäfte) tätig. Einer der Höhepunkte seines innenarchitektonischen Schaffens war 1899 die als zu karg kritisierte Gestaltung des 'Cafe Museums'.


Sein Bruch mit den Architekten der Sezession zeichnete sich in seiner langjährigen Reihe für die 'Neue Freie Presse' (bis 1939 alter Name der österreichischen Zeitung 'Die Presse') ab, in denen er diese immer wieder angriff ("das Punktieren mit der Reißfeder hat die Quadratseuche erzeugt"; Loos & Opel, 2003).


Höhepunkt seiner Schriften war der nunmehr weltberühmte Aufsatz 'Ornament und Verbrechen' von 1908, womit er besonders als Wegbereiter des Funktionalismus gegen die Kunst des Jugendstils und die Wiener Werkstätte angehen wollte.


Man solle sich, so Loos, auf die Schönheit der Nüchternheit und auf die Gegebenheiten der Materialien konzentrieren, und keine Energie und Arbeitszeit mit dem Schaffen von Ornamenten vergeuden. Er betitelte Ornamente auf Gebrauchsgegenständen und in der Architektur als Degenerationserscheinungen zivilisierter Menschen ("die Ornamentseuche ist staatlich anerkannt und wird mit Staatsgeldern subventioniert. Ich aber erblicke darin einen Rückschritt", "Ornament ist vergeudete Arbeitskraft und dadurch vergeudete Gesundheit. So war es immer. Heute bedeutet es aber auch vergeudetes Material, und beides bedeutet vergeudetes Kapital"; Loos, 1908).

Loos-Haus
Loos-Haus am Wiener Michaelerplatz
© Peter Diem


Sein ornamentaler Purismus prägte auch seine Bauten, zu deren berühmtesten das viel diskutierte und so heftig angefeindete Haus am Michaelaplatz 1910 zählte.

Dieses Michaeler-Haus ('Loos-Haus') war äußerst umstritten, da seine Fassade zunächst völlig glatt blieb - es wurde auf Grund seiner fehlenden Fenstergesimse von der Bevölkerung auch 'Haus ohne Augenbrauen' genannt - bis Loos nach einem Baustopp 1912 doch noch nachbesserte und sich bereit erklärte, zumindest bronzene Blumenkästen anbringen zu lassen. Angeblich weigerte sich Kaiser Franz Joseph den Rest seines Lebens, aus den Fenstern der Hofburg zum Michaelerplatz zu blicken (Bezirksvorstehung Wien 13., Hietzing).


Loos war schon zu seinen Lebzeiten ein Star; in Wien war er als freimütiger, extrovertierter Lebemann bekannt, der das Establishment verachtete. Er war viermal verheiratet, u. a. mit der Schriftstellerin und Schauspielerin Lina Loos (geb. Obertimpfler) und der Tänzerin Elsie Altmann.


Haus in Wien 18.,
Haus Anton Frank-Gasse © P. Diem
Um seine Vorstellungen an interessierte Schüler weitergeben zu können entstand – ohne staatliche Genehmigung – 1912 die 'Adolf Loos Bauschule', in der er unentgeltlich u.a. die bekannten Architekten R. Neutra und R. Schindler unterrichtete. Die Bauschule war im Schwarzwald’schen Lehrinstitut untergebracht; allerdings musste infolge des Kriegsausbruch bereits 1915 ihre Lehrtätigkeit wieder einstellen werden. Das Studium beschränkte sich in die 'Lehre der freien Fläche', 'im Kubus zu denken', 'Kunstgeschichte und Materialkunde' (Loos & Opel, 2003).
Nach Ende des 1. Weltkrieges war Loos am Wohnungsbau für die breite Bevölkerung interessiert und konnte 1920-22 als Direktor des Wiener Siedlungsamtes Einfluss ausüben, z.B. 1921 mit den Siedlungshäusern für die Lainzer Siedlung und die Siedlung Hirschstetten (Wien XIII bzw. XXII). Wohnen im Eigenheim sollte auch für den kleinen Mann erschwinglich werden.


In den 1920er Jahren lebte und arbeitete Loos in Paris; zu seinen Freunden zählten viele Künstler, wie z.B. J. Baker und T. Tzara, für die er Häuser entwarf.


Die äußere Form seiner Villen entwickelte Loos in seiner Spätzeit immer mehr zum Kubus (z.B. das Haus Müller in Prag, 1928-30). Trotzdem ist sein international bekanntestes Bauwerk ein Hochhaus in Form einer dorischen Säule (Wettbewerb für das Bürohaus der 'Chicago Tribune', 1922).

Villa Müller (Prag)
Villa Müller (Prag)
Aus: Wikicommons


Von 1931 war er an einem schweren Nervenleiden erkrankt, das den zeitlebens Schwerhörigen von 1932 an völlig taub und arbeitsunfähig machte. Er starb alleine in einem Sanatorium in Kalksburg.


Adolf Loos ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet (Gruppe 0, Reihe 1, Nr. 105).


Loos’ Bauten

Nach außen hin – v.a. in seinen frühen Bauphasen – als perfekter Kubus erbaut, sind die Innenräume von Loos’ Einzelhäusern jedoch durch verschiedene Niveaus und unterbrochene Stockwerke variantenreich gestaltet. In späteren Phasen wird auch der äußere Kubus von Häusern durch verschiedene Blockelemente gestaltet.

Die Raumplanung ist bis heute – wenn auch in mittlerweile abgewandelter Form – ein grundlegendes Gestaltungselement von Architekten und Innenarchitekten geblieben.
Erstmals wird das Konzept der Raumplanung zum entscheidenden Element. Loos’ Baustil ist geprägt von einer sensiblen Materialkunde und der Fähigkeit den Raum sparend aber dennoch großzügig zu gestalten. Dieser Raumplan beinhaltet beispielsweise, dass Räume nur die entsprechend ihrer jeweiligen Funktion notwendige Große erhalten.

Chicago Tribune Tower, realisiert, Foto: L. Gordon. Aus: Wikicommons unter CC
Chicago Tribune Tower, realisiert
Foto: L. Gordon. Aus: Wikicommons unter CC
Chicago Tribune Tower Entwurf
Chicago Tribune Tower Entwurf
Vgl. www.jitterbuzz.com

Obwohl Loos als der große Neuerer der österreichischen Architekturszene bekannt ist, besaß er ein starkes Traditionsbewusstsein; so sah er sich selbst die "Alt-Wiener"-Baukunst z.B. eines J. Kornhäusel weiterführen. Die 1900 wegen Platzmangels häufig praktizierte Schleifung historischer Bauten kritisierte Loos auf das Heftigste.
Trotzdem wird Loos als Wegbereiter der Moderne gesehen, da er durch seine radikale Programmatik von 'form follows function' und ornamentlosen Schlichtheit seiner Zeit weit voraus war.


Man kann Loos jedoch nicht nur auf seinen Funktionalismus reduzieren.

Sein berühmtes Projekt für die Chicago Tribune (1922) zeigt eine andere Facette dieses Mannes: er entwarf ein Bürohaus in der monumentalisierten Form einer klassischen, dorischen Säule.


Loos’ Innenarchitektur

Loos’ Konzept war dem damaligen Zeitgeist des Jugendstils und der Wiener Secession diametral entgegengesetzt. Er plädiert nicht für absolute Schmucklosigkeit, im Gegenteil, Loos will durch die Verwendung edler Materialien (z.B. seltene Gesteine als Wandverkleidung) Sinnlichkeit und Reichtum ausdrücken.

Loos baute zwar die absolute Zweckmäßigkeit, man spürte bei seinem "interior design" jedoch auch immer einen Sinn für Gemütlichkeit und ein gewisses Traditionsbewusstsein. Er möchte die Kundenwünsche strikt befolgen und Gewohntes mit Neuem zu einer neuen, gemütlichen Ausstattung verbinden. Häufig arrangierte er Sitzgruppen um Kamine, was als Einflüsse des Klassizismus nach englischen und amerikanischen Vorbildern des Landhausstils interpretiert wird.

Werke (Auwahl):#

Insgesamt plante Loos über 230 Projekte, von denen die meisten ausgeführt wurden (Rukschcio & Schachel, 1987)

  • 1897 Schneidersalon Ebenstein, Wien I
  • 1898-1903 Herrenmodensalon Goldman & Salatsch, Wien I
  • 1898 Kaiserjubiläums-Gedächtniskirche St. Elisabeth, Wien II, Handelskai (Mexikoplatz)
  • 1899 Innenausbau des Café Museum, Wien I, Ecke Operngasse und Friedrichstrasse; der ornamentlose Stil Loos’ wird erkennbar; typische Bugholzmöbel mit elliptischen Schnitt
  • um 1900 Wohnhaus in Brünn (ehem. CSSR), Tivoli Jiraskova 26
  • 1900 Mobiliar für die Wohnung von Dr. Otto (Schriftsteller) und Auguste Stoessl, Wien XIII; 1911-12 Haus in Wien XIII
  • um 1900 Wohnung für Hugo und Lilly Steiner, Wien VI; 1910 Haus in Wien XIII
  • 1900 Zionistische Siedlung, Wien XIV, Hütteldorf-Hacking
  • 1901 K.K. Priv. Allg. Verkehrsbank (früher Wechselstube Czjzek), Wien I; 1904 Filiale in Neubau, Wien VII; 1904 Wohn- und Geschäftshaus der Bank in Wien VII
  • 1903-06 Innenausbau der Villa Karma, Clarens bei Montreux (Schweiz) - erster großer Umbau
  • 1903 Wechselstube Leopold Langer, Wien I; 1903 2 Wohnung in Wien I und 1903 Essling bei Wien
  • 1904 Schmuckfederngeschäft Sigmund Steiner I, Wien VII; 1906-07 zweites Geschäft in Wien I
    um 1905-1913
  • Schneidersalon Kniže & Comp., Wien I; 1924 weiterer Salon in Berlin und 1927-28 in Paris VIII
  • 1906 Büro Arthur Friedmann, Wien I; 1906-07 Wohnung in Wien I; 1908 Wohnung und Gartenhaus in Sternberg (Mähren in ehem. CSSR)
  • um 1906 Hotel Friedrichstrasse in Wien I
  • 1907 Wohnung Paul Khuner, Wien IV; 1929-30 Landhaus mit Gärtnerhaus in Kreuzberg bei Payerbach (NÖ)
  • 1907-08 Kriegsministerium, Wien I, Stubenring
    1908 Kärntner Bar (‚American Bar’), Wien I - ein winzig kleines, durch Spiegel geschickt geweitetes Lokal
    1909-11 Michaelerhaus (‚Loos-Haus’), Wien I, Michaelerplatz 3
  • 1909-11 Haus Leopold Goldman, Wien XIX; 1911 Wohnung in Wien XIX
    um 1909 Karlsplatzverbauung, Wien I, Karlsplatz
  • um 1909 Stadthalle, Wien I
    1909 Technisches Museum, Wien XV, Mariahilferstrasse 212
  • um 1910 Wohnung Dr. Arthur Beer, Gutenstein (NÖ)
  • 1910 Warenhaus der Fa. S. Stein, Alexandria (Ägypten)
  • 1911 Parfumerie, Wien I, Michaelerhaus, Eingang Kohlmarkt
  • 1911-12 Schwarzwaldschule I, Semmering, Gemeinde Breitenstein am Abhang des Pinkenkogels (NÖ); um 1912-13
  • Bauleitungshütte für die Schwarzwaldschule Plan I; um 1912-14
  • Schwarzwaldschule Plan II und III für Wien; 1913-14 Schwarzwaldschule Plan IV für Wien I
  • 1912-13 Haus Dr. Gustav (Anwalt und Gemeinderat) und Helene (Schirftstellerin) Scheu, Wien XIII
  • 1912 Buchhandlung Manz, Wien I
    um 1912 Stadtregulierungsplan, Wien, Innere Stadt
  • 1913 Anglo-österr. Bank I, Wien VI; 1914 Anglo-österr. Bank II, Wien
  • 1913 Wintersporthotel, Semmering, Gemeinde Breitenstein (NÖ)
  • 1914 Schneidersalon und Wohnung Grethe Hentschel, Wien VII
  • 1914 Zinshaus Fritz Reininghaus, Graz (Steiermark), ‚Mischangründe’
  • 1916 Haus Anna und Erich Mandl, Wien XIX; 1923 Herrenmodesalon Erich Mandl, Wien I
  • 1917 Restaurant ‚Akazienhof’, Wien IX, Thurngasse 4
  • 1917 Verbauung der Gartenbaugründe, Wien, Parkring
    um 1917/ 18 Stadtmuseum, Wien I, Rathausplatz
  • 1918-1919 Villa Hilda und Karl Strasser (Fabrikant), Wien XIII
Haus Rufer(Wien)
Haus Rufer(Wien)
Aus: Wikicommons
  • 1918 Juweliergeschäft Hugo & Alfred Spitz, Wien I
  • 1918 Schloss Krasiczyn, Krasiczyn bei Przemysl, Polen
  • um 1919 Bank Freyung, Wien I, Ecke Freyung und Strauchgasse (Palais Hardegg)
  • 1919 Grabmal Peter Altenberg, Wien XI, Zentralfriedhof
  • 1920 Generalarchitekturplan für Wien
  • 1921 Bebauungsplan Gartenstadt ‚Friedensstadt’ im Gebiet des Lainzer Tiergartens, NÖ-Teil (heute: Wien XIII); 1921 * Gemeinschaftsküche Schwarzwald für die Siedlung; 1921 Grundsteinlegungsdenkmal
  • 1921 Verbauungsplan Hirschstetten, Wien XXII; 1921 Siedlungshäuser der Kriegerheimsiedlung
  • 1921 Siedlungshäuser Lainz, Wien XIII, Hermesstrasse
  • 1921–1923/24 Verbauungsplan Heuberg und Heuberg-Siedlung, Wien XVII
  • 1921 Verbauungsplan für Glanzing (Wien XVIII), Laaerberg (Wien X) und Rosenhügel (Wien XIII); 1922-23 Siedlungshäuser Laaerberg (Siedlung Süd-Ost); 1924 Grundsteinlegungsdenkmal der Siedlung am Laaerberg
  • 1921 Hotel Esplanade, Agram (ehem. Jugoslawien)
  • 1921 Mausoleum Max Dvorak, Wien XI, Zentralfriedhof
  • 1922 Villa Karoline und Fritz Reitler, Wien XIII
  • 1922 Villa Josef und Marie Rufer, Wien XIII
  • 1922 Project: The Chicago Tribune Column, Chicago, Michigan Avenue/ Austin Avenue/ St. Clair Street

  • 1922 Verbauung der Modenagründe, Wien III; 1922 Wohnhaus beim Modenapark
  • 1922 Landhaus des Arztes Dr. H., Gastein (Salzburg)
  • 1922 Mercur Bank, Wien VIII
  • 1922-23 Arbeiterbank, Wien II
  • 1923 Herrenmodesalon P.C. Leschka & Co., Wien I
  • 1923 Kleinwohnungshaus für die Gemeinde Wien, Wien X
  • 1923 Villa Paul Verdier, für Le Lavandou bei Toulon (Frankreich)
  • 1923 Rathaus in Mexico, wahrscheinlich für Mexico City
  • 1923 Grand Hotel Babylon, Nizza, Promenade des Anglais (Frankreich)
  • 1923 Villa Alexander Moissi, für den Lido, Venedig (Italien)
  • 1923-24 Sporthotel, Paris, beim Bois de Boulogne (Frankreich)
  • um 1923 Lancia Autoentwurf
  • 1924 Haus Helena Rubinstein, Paris VIII (Frankreich)
  • 1925-26 Haus Tristan Tzara, Paris XVIII (Frankreich)
  • 1925 Schloss Dr. Victor Ritter von Bauer, Brünn (heute Brno; ehem. CSSR); 1930 Wohnung in Brünn
  • 1925 Ausstellungspalais, Tientsin, Place de l’Ancien Marché (China)
  • um 1926 Rundgarage, Paris VIII (Frankreich)
  • um 1927 Oper für Arnold Schönberg, Paris (Frankreich)
  • 1927 Haus Josephine Baker, Paris (Frankreich)
  • 1928-29 Wohnhaus für Hans und Johanna Brummel, sowie Wohnung für Leo und Trude Brummel in Pilsen (ehem. CSSR)
  • 1928-30 Villa Ing. Dr. Frantisek und Milada Müller, Prag (ehem. CSSR)

  • 1928 Geschäftshaus Zelenka, Wien I
  • 1929 Villa Dr. Lumir Kapsa, Prag (ehem. CSSR)
  • 1929 und 1930 Geschäftsportale Matzner, Wien I, Rotenturmstrasse
  • 1929 Geschäft Doro Stein, Bad Gastein (Salzburg)
  • 1930-32 Einfamilien-Doppelhaus in der Werkbundsiedlung, Wien XIII (u.a. mit seinem engsten Mitarbeiter und Partner Heinrich Kulka)
  • 1930-31 Sanatorium Esplanade, Karlsbad (ehem. CSSR)
  • 1930 Festsaal des Automobilclubs, Pilsen (ehem. CSSR)
  • 1931 Arbeitersiedlung, Babí bei Nachod (ehem. CSSR)
  • 1931 Ordination Dr. Teichner, Pilsen (ehem. CSSR)
  • 1931 Interationale Raumausstellung, Köln, Zeppelinhaus
  • ca. 1931 Grabmäler Adolf Loos I und II, Wien XI, Zentralfriedhof
  • 1931 Glasservice für die Fa. J. & L. Lobmeyer, Wien
  • 1931 Villa Dr. med. Josef Fleischner, West-Karmel bei Haifa (Israel)
  • 1931 Hotel ‘Juan-les-Pins’, Cote d’Azur (Frankreich)
  • 1931 Villa Mercedes-Jellinek, Nizza, Promenade des Anglais (Frankreich)
  • 1931 Kleinwohnungshaus in Prag (ehem. CSSR)
  • 1931 Haus Francis Willis, Cap-Ferrat, Cote d’Azur (Frankreich)
  • um 1931 Glasservice
  • 1931-32 Villa Dr. jur. Winternitz, Prag-Smichov (ehem. CSSR)
  • 1933 ‚Das letzte Haus’

Publikationen#

  • Ornament und Verbrechen (1908), In: Ausgewählte Schriften * Die Originaltexte. (2000), (Hrsg.) A. Opel, Verlag G. Prachner, Wien, 236 S.
  • Sämtliche Schriften – Band 1: Ins Leere gesprochen. 1897*1900, Band 2: Trotzdem 1900*1930 (1962), (Hrsg.) F. Glück, Herold, Wien, 470 S.
  • Die Potemkin'sche Stadt – Verschollene Schriften 1897–1933 (1983), A. Loos, (Hrsg.) A. Opel, Verlag G. Prachner, Wien, 231 S.
  • Adolf Loos. Pläne und Schriften (2004), Zednicek Verlag, Wien, 208 S.
  • Warum ein Mann gut angezogen sein soll: Enthüllendes über offenbar Verhüllendes (2007), Metro*Verlag, Wien, 128 S.
  • Wie man eine Wohnung einrichten soll (2008), Metro*Verlag, Wien, 128 S.

Auszeichnungen#

  • In Kooperation mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, der Raiffeisenlandesbank NÖ & Wien, dem Design Austria und der Österreichischen Designstiftung wird seit 1992 alle zwei Jahre Adolf Loos-Staatspreis ‚design’ vergeben.
  • Seit 1970 erinnert die Adolf-Loos-Gasse in Wien 21 Floridsdorf (hier steht auch die Adolf Loos-Volksschule) und seit 1993 auch der Adolf-Loos-Weg an diesen herausragenden Architekten, der das Wiener Stadtbild vielerorts so entscheidend geprägt hatte.
  • weiters befindet sich im ersten Wiener Bezirk am Haus Bösendorferstraße 3 eine Gedenktafel für Loos, der einst hier wohnte.

Zitate:#

"Ornament ist vergeudete Arbeitskraft und dadurch vergeudete Gesundheit ... heute bedeutet es auch vergeudetes Material, und beides bedeutet vergeudetes Kapital ... der moderne Mensch, der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es" (Loos, 1908).

"Evolution der Kultur ist gleichbedeutend mit dem Entfernen des Ornaments aus dem Gebrauchsgegenstande" (Loos, 1908).

"fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet" (Loos & Opel, 2003).

"nur ein ganz kleiner Teil der Architektur gehört der Kunst an: das Grabmal und das Denkmal. Alles Andere, alles, was einem Zweck dient, ist aus dem Reiche der Kunst auszuschließen. [...] das haus hat allen zu gefallen. zum unterschiede zum kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. [...] das kunstwerk ist eine privatangelegenheit des künstlers. das haus ist es nicht. [...] das kunstwerk will die menschen aus ihrer bequemlichkeit reißen. das haus hat der bequemlichkeit zu dienen. [...] das kunstwerk ist revolutionär, das haus konservativ" (Loos & Opel, 2003).

Literatur#

  • Adolf Loos zum 60. Geburtstag am 10. Dezember 1930 (1930), u.a. von P. Altenberg, Verlag Lanyi, Wien, 67 S.
  • Der Architekt Adolf Loos (1964), L. Münz und G. Künstler, Verlag Schroll, Wien (u.a.), 200 S.
  • Adolf Loos – der Mensch (1968), E. Altmann-Loos, Herold*Verlag, Wien (u.a.), 191 S.
  • Adolf Loos (1984), (Hrsg.) P. Engelmann (Faksimile des Orig., Tel*Aviv, 1946), Architektur und Baufachverlag, Wien, 32 S.
  • Klassiker des modernen Möbeldesigns. Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Koloman Moser (1984), D. Müller, Keyser (Verlagsbuchhandlung/ Sammlerbibliothek), München, 175 S.
  • Mein Leben mit Adolf Loos (1984), E. Altmann*Loos, Amalthea Verlag, Wien & München, 317 S.
  • Der Raumplan von Adolf Loos. Entwicklung der Raumbildung in Villen- und Massenwohnbauten (1987), D. Worbs, Prestel Verlag, München, 450 S.
  • Alle Architekten sind Verbrecher. Adolf Loos und die Folgen. Eine Spurensicherung (1990), (Hrsg.) A. Opel & M. Valdez, Verlag Edition Atelier (Wiener Journal), Wien, 256 S.
  • Adolf Loos. Wohnkonzepte und Möbelentwürfe’ (1994), E. B. Ottillinger, Residenz Verlag, Salzburg & Wien, 185 S.
  • Große Österreicher: 100 Portraits von bekannten Österreichern’ (1994), (Hrsg.) T. Chorherr unter Mitarbeit von F. Endler, Ueberreuter, Wien, 256 S.
  • Stilhülse und Kern. Otto Wagner, Adolf Loos und der evolutionäre Weg zur modernen Architektur (1994), W. Oechslin, gta Verlag, Zürich, 238 S.
  • Adolf Loos und die Idee des Ökonomischen (1995), F. Roth, Deuticke (im Zsolnay Verlag), Wien, 238 S.
  • Architekten – Adolf Loos’ (1995), U. Schreck-Offermann, 4. erweit. Aufl., IRB Verlag, Stuttgart, 67 S.
  • Adolf Loos, Entwürfe für den öffentlichen Bau – 11 Rekonstruktionen’ (2002), A. Schweighofer, Verlag Böhlau, Wien, 116 S.
  • Der Architekt Adolf Loos (2002), P. Josten, GRIN Verlag, München & Ravensburg, (Broschüre) 24 S.
  • Otto Wagner, Adolf Loos, and the road to modern architecture (2002), W. Oechslin & L. Widder, Cambridge University Press, Cambridge, 282 S.
  • Loos: Architekt, Kulturkritiker, Dandy (2003), A. E. Sarnitz, Taschen Verlag, 6. Aufl., Köln, 96 S.
  • Gesammelte Schriften – Eine Dokumentation (2003), L. Loos & A. Opel, Edition Va Bene, Klosterneuburg, 261 S.
  • Adolf Loos – Das Werk des Architekten (2004), (Hrsg.) H. Kulka, Löcker Verlag, Wien, 160 S.
  • Adolf Loos: Pläne - Schriften - Photographien (2004), C. Kühn (Nachwort), Verlag W. Zednicek, Wien, 208 S.
  • Adolf Loos Haus für Josephine Baker (2005), S. Labs, E*Book, GRIN Verlag, München & Ravensburg, (Broschüre) 14 S.
  • Der stillose Stil: Adolf Loos (2005), A. V. Munch, Verlag (Wilhelm) Fink, München, 261 S.
  • Nie erlag ich seiner Persönlichkeit ... Margarete Lihotzky und Adolf Loos. Ein sozial- und kulturgeschichtlicher Vergleich (2005), E. Friedl, Milena Verlag, Wien, 347 S.
  • Adolf Loos (2006), R. Schützeichel, In: Habitat Wien. Das freie Denken im Raum für ein Wohnen in der Stadt, (Hrsg.) U. Schröder für Fachhochschule Köln, Köln, S. 37*54.
  • Adolf Loos privat (2007), C. Loos, Verlag Czernin, Wien, 116 S.
  • Adolf Loos: works and projects (2007), R. Bock, Skira Ed., Milano, 302 S.
  • Adolf Loos. Die Kultivierung der Architektur (2008), (Hrsg.) Á. Moravánszky, B. Langer & E. Mosayeb, Gva-Vertriebsgemeinschaft, Zürich, 288 S.

Weiterführendes#

Quellen#

  • AEIOU
  • Große Österreicher (1985), (Hrsg.) T. Chorherr, C. Ueberreuter Verlag, Wien, 256 S.
  • Adolf Loos. Leben und Werk (mit ergänztem Werkkatalog) (1987), B. Rukschcio und R. Schachel, Residenz Verlag, St. Pölten, 708 S.
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.
  • Personenlexikon Österreich (2002), (Hrsg.) E. Bruckmüller, Buchgemeinschaft Donauland (u.a.), Wien, 575 S.
  • Adolf Loos (2007), In: Neue Deutsche Biographie, Band 15, (Hrsg.) Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Staatsbibliothek, München, S. 149ff.
  • Webservice Wien
  • ORF, Loos-Haus


Redaktion: N. Miljković


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