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Walser#

Alemannischer Volksstamm, der aus dem Oberwallis (Schweiz) im 13. und 14. Jahrhundert über Furka- und Oberalppass in das obere Rheintal kam und von da aus verschiedene Hochtäler in Vorarlberg und Tirol besiedelte. In Vorarlberg im 13. Jahrhundert: Laternsertal, Damüls (1313 erste urkundliche Lehensverleihung), Großes Walsertal, Tannberg, Kleines Walsertal; im 14. Jahrhundert: Dünser-, Schnifis-, Ludescher-, Bürserberg, Brand, Ebnit, Silbertal, Montafon, Hang- und Berggemeinden im Rheintal und im Walgau; in Tirol siedelten Walser im Lechtal, Paznaun und Sellrain sowie im Vintschgau.

Die Walser, die ungefähr 1 Viertel des Landes Vorarlberg besiedelten und wesentlich zur Germanisierung Vorarlbergs (besonders des Montafon) beitrugen, haben als Viehzüchter und Grasbauern weite Gebiete der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Sie erhielten die Grundstücke zu freien Erblehen, besaßen eigene Gerichte, hatten keinen Robot zu leisten und verpflichteten sich zur Heeresfolge und zum Waffendienst. Sprache, Brauch- und Volkstum der Walser konnten sich in den abgeschlossenen Tälern und entlegenen Streusiedlungen mit den typischen Walser-Häusern (Wohnhaus aus Holz, so genannter Blockbau, mit traufseitigem Eingang und auffallend kleinen Fenstern) bis heute erhalten. Die Volkstracht der Walserinnen gehört zu den ältesten des deutschsprachigen Raums (langer, faltenreicher Rock mit bis zur Brust reichendem besticktem und ärmellosem Trägerleibchen, darunter ein weißes Leinenhemd mit Puffärmeln). Walser-Museum in Riezlern (Gemeinde Mittelberg, Vorarlberg).

Literatur#

  • K. Ilg, Die Walser in Vorarlberg, 2 Bände, 1949/56
  • H. Kreis, Die Walser, 1958