Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Weiteres
Belletristik
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 31 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 31 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945

Bild der Seite - 31 -

Bild der Seite - 31 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945

Text der Seite - 31 -

2.2 Bedeutung fürBiografieundWerk Ineiner scheinbarbeiläufigenBemerkungklärt LotteSwecenydann ab,unterwelchenBedingungensie ihreBriefe schreibtunddiejenigen Lernet-Holenias liest: Übrigens wollte ich Sie ersuchen mir den von mir geschriebenen letzten Brief, wenn Sie ihn noch haben und es Ihnen nichts aus- macht zurückzuschicken. Überhaupt wenn Sie mit Ihren Briefen immermeinenzurückschickten,hätte icheineprächtigeGelegen- heit zur Selbstkritik. Sollten Sie aber die Gewohnheit haben Briefe aufzuheben so macht’s auch nichts. Noch ein ,übrigens‘: Ich möch- te einmal aussprechen, daß Briefe an mich nur von mir gelesen werden und daß ich annehme, daß ich auch Ihnen mit meinen NachrichtenkeineSchwierigkeitenbereite, sonsthättenSiemich doch längstdaraufaufmerksamgemacht. 2.2.2 „Es ist, glaube ich,überhauptvieles imAufbruch“– AmVorabenddesZweitenWeltkriegs Am 15. Juli zeichnet sich schließlich das Ereignis ab, das Lernet-Holenia aus Wien und St.Wolfgang wegführen und so die Hauptursache für den vorliegenden Briefwechsel abgeben wird: Sein Regiment, das 10. Kavallerie-Schützen-Regiment, wird am 1. August 1938 in der Kopal- Kaserne imSt.PöltenerStadtteil Spratzernaufgestellt.Kokett schreibt der Dragonerfähnrich des Ersten Weltkriegs, er werde nun bald „ein wenigmitdenWaffen rasseln. Ich tueesnichtungern.Eswar jameinei- gentlicherBeruf,undichwarimGrundeimmernurinterimistischSchrift- steller“ (S.82).86 Auch hier ein Lernet’sches Grundthema: Schreiben als,wieFriedrichTorbergesbezeichnete, „nichtganz standesgemäßes Hobby [...], als eine unschickliche, mangels Hauptbeschäftigung allzu vordringlichgewordeneNebenbeschäftigung“.87 Eswurdebereitsdarauf 86 Später distanzierte sich Lernet immer mehr vom martialischen Pathos seiner Jugend- und Mannesjahre. An Otto Basil schrieb er am 15. Mai 1964: „Wie geht es Ihrem plötzlich für das Militär interessierten Stiefsohn? Was mich anlangt, so habe ich von derlei Institutionen,nichtnurwegenderZahlderJahre, sondernauchausÜberzeugung, genug;und ichbedaurees,denEseln, vorzeiten, auchnochVerherrlichungengeliefert zu haben. Diese Überzeugung ist ein Spätzünder, sie reifte erst Jahrzehnte nach den beiden Kriegen“ (zit. nach Hübel/Müller [Hrsg.]: Die Lust an der Ungleichzeitigkeit, S.65). 87 FriedrichTorberg:EinschwierigerHerr[Ausschnitt] (zuerst in:AlexanderLernet-Holenia. Festschrift zum70.GeburtstagdesDichters.Wien–Hamburg:PaulZsolnayVerlag1967, S.15–18). In: Thomas Hübel/Manfred Müller (Hrsg.): Die Lust an der Ungleichzeitigkeit. Wien:Zsolnay1997,S.33. 31
zurück zum  Buch Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945"
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
FWF-E-Book-Library
Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
Weiteres Belletristik
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny