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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
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2.2 Bedeutung fĂŒrBiografieundWerk Ineiner scheinbarbeilĂ€ufigenBemerkungklĂ€rt LotteSwecenydann ab,unterwelchenBedingungensie ihreBriefe schreibtunddiejenigen Lernet-Holenias liest: Übrigens wollte ich Sie ersuchen mir den von mir geschriebenen letzten Brief, wenn Sie ihn noch haben und es Ihnen nichts aus- macht zurĂŒckzuschicken. Überhaupt wenn Sie mit Ihren Briefen immermeinenzurĂŒckschickten,hĂ€tte icheineprĂ€chtigeGelegen- heit zur Selbstkritik. Sollten Sie aber die Gewohnheit haben Briefe aufzuheben so macht’s auch nichts. Noch ein ,ĂŒbrigens‘: Ich möch- te einmal aussprechen, daß Briefe an mich nur von mir gelesen werden und daß ich annehme, daß ich auch Ihnen mit meinen NachrichtenkeineSchwierigkeitenbereite, sonsthĂ€ttenSiemich doch lĂ€ngstdaraufaufmerksamgemacht. 2.2.2 „Es ist, glaube ich,ĂŒberhauptvieles imAufbruch“– AmVorabenddesZweitenWeltkriegs Am 15. Juli zeichnet sich schließlich das Ereignis ab, das Lernet-Holenia aus Wien und St.Wolfgang wegfĂŒhren und so die Hauptursache fĂŒr den vorliegenden Briefwechsel abgeben wird: Sein Regiment, das 10. Kavallerie-SchĂŒtzen-Regiment, wird am 1. August 1938 in der Kopal- Kaserne imSt.PöltenerStadtteil Spratzernaufgestellt.Kokett schreibt der DragonerfĂ€hnrich des Ersten Weltkriegs, er werde nun bald „ein wenigmitdenWaffen rasseln. Ich tueesnichtungern.Eswar jameinei- gentlicherBeruf,undichwarimGrundeimmernurinterimistischSchrift- steller“ (S.82).86 Auch hier ein Lernet’sches Grundthema: Schreiben als,wieFriedrichTorbergesbezeichnete, „nichtganz standesgemĂ€ĂŸes Hobby [...], als eine unschickliche, mangels HauptbeschĂ€ftigung allzu vordringlichgewordeneNebenbeschĂ€ftigung“.87 Eswurdebereitsdarauf 86 SpĂ€ter distanzierte sich Lernet immer mehr vom martialischen Pathos seiner Jugend- und Mannesjahre. An Otto Basil schrieb er am 15. Mai 1964: „Wie geht es Ihrem plötzlich fĂŒr das MilitĂ€r interessierten Stiefsohn? Was mich anlangt, so habe ich von derlei Institutionen,nichtnurwegenderZahlderJahre, sondernauchausÜberzeugung, genug;und ichbedaurees,denEseln, vorzeiten, auchnochVerherrlichungengeliefert zu haben. Diese Überzeugung ist ein SpĂ€tzĂŒnder, sie reifte erst Jahrzehnte nach den beiden Kriegen“ (zit. nach HĂŒbel/MĂŒller [Hrsg.]: Die Lust an der Ungleichzeitigkeit, S.65). 87 FriedrichTorberg:EinschwierigerHerr[Ausschnitt] (zuerst in:AlexanderLernet-Holenia. Festschrift zum70.GeburtstagdesDichters.Wien–Hamburg:PaulZsolnayVerlag1967, S.15–18). In: Thomas HĂŒbel/Manfred MĂŒller (Hrsg.): Die Lust an der Ungleichzeitigkeit. Wien:Zsolnay1997,S.33. 31
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Title
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Subtitle
Briefe 1938-1945
Author
Christopher Dietz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
468
Categories
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