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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 62 -
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2 EinfĂŒhrung demBuch, vondemHildeSpiel spĂ€ter sagenwird, esĂŒbertreffe „alles [...]wasLernet-Holenia sonstmit epischenMittelnauszudrĂŒckenver- suchte“.211 UnlĂ€ngsthatWynfridKrieglederdenĂŒberzeugendenVersuch unternommen, denRoman, dem noch2004 attestiertwurde, „politisch gĂ€nzlich unverdĂ€chtig[]“212 zu sein, als „als allegorische Darstellung desAnschlusses von1938“213 zu lesen.Bereits zehnJahrevorherhatte DassanowskydieAnsichtgeĂ€ußert,derRomansei „anadroit camouflage ofan intricatelydesignednovel aimedagainstNationalSocialist socio- political and cultural ideology“,214 die den Detektivroman als Vehikel fĂŒr eine Analogie zwischen dem Untergang der Monarchie 1918 und dem„Anschluss“ –als endgĂŒltigenUntergangÖsterreichs–benutze. Neben der Gedichtsammlung Die Trophae war Beide Sizilien eines der Werke,andenenLernet-Holenia tatsĂ€chlichgelegenwar.AndieFreunde AnnieundHugoLifczis schreibt Lernet am27.Oktober1941: Ichbin– ichmöchte sagen: zumerstenMal–mit wi rk l i cher IntensitĂ€tmiteinemKunstwerkbeschĂ€ftigt.Es istderRoman ‚Beide Sizilien‘, einBuch,dasherauszubringen ichmichgarnichtbeeile; ich bin im Gegenteil bemĂŒht, seine Herausgabe hinauszuzögern. Manchmal istmir, als sollte ichnochJahredamitbeschĂ€ftigt sein. Geldbrauche ichausdieserArbeit keines zuziehen, ichkannmit Films, anderenDialogen ichnebenherarbeite, verdienensoviel ich will, ja mehr als ich will. Meine Aufmerksamkeit ist nur auf diesen Romangerichtet.215 Weihnachten1941feiertLernet-Holeniabei seinemSt.WolfgangerNach- barn Emil Jannings. Am 26. Dezember schreibt er an Lotte: „[...] in- zwischen hat ja der FĂŒhrer den Oberbefehl ĂŒbernommen, was auch auf die Familie Jannings einen tiefen Eindruck gemacht hat, und wir alle sind uns des Sieges sicher“ (S.177). Einmal mehr ist zu vermuten, dass Lernet sich– undseinenFreundJannings– mit solchenWortenbeider 211 HildeSpiel:AlexanderLernet-Holenia. In:Welt imWiderschein.MĂŒnchen:C.H.Beck 1960,S.270. 212 Eicher: Lernet-HoleniaunddieösterreichischeNachkriegszeit, S.13. 213 Kriegleder:Der Irreunddie siebenSoldaten,S.65. 214 Dassanowsky:Phantomempires, S.114. 215 Zit. nach Blaser/MĂŒller: Alexander Lernet-Holenia 1897–1976, S.29. Ähnlich an seinen Verleger Peter Suhrkamp (1942): „Die Situation, wenn sie nicht weiterhin gestört wird, könnte ideal sein: ich lebe von Films und arbeite jahrelang an einem Buch, das zum wirklichenKunstwerkwerdenkann“ (zit. nachHĂŒbel/MĂŒller [Hrsg.]:DieLustander Ungleichzeitigkeit, S.21). 62
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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