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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 68 -
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2 Einführung und zwar auf eine andre Art, die für völlig sicher gilt“ (S.205). Gemeint ist die viel diskutierte „UK-Stellung“ Lernets, die offenbar letzten Endes die Bavaria – wohl in Verbindung mit anderen Faktoren236 – für ihn erreichthat. Ebenso,wiebeiderAbkommandierung indieHeeresfilmstellemeh- rereAnstrengungenparallel liefen, strecktLernet auchbei seinemBe- mühen, den ungeliebten Posten durch einen anderen (oder mehrere) zu ersetzen, seine Fühler in verschiedene Richtungen aus. Die „Forzano- Sache“ ist eineOption; sie führt ihn imSeptember sogar zurBiennale nachVenedig.237 EinweitererTrumpfheißtKarlHeinrichWaggerl, der nebenseinerFunktionalsBürgermeister vonWagraindenPosteneines „Landesobmanns fürSchriftsteller“ im„GauSalzburg“bekleidet.238 Über LotteSwecenysFreundinGreteLanz,die ihrerseitsmitWaggerl befreun- det ist, versteht es Lernet, sich für einen Posten in Salzburg ins Spiel zu bringen: Waggerl-Biograf Karl Müller hat im Waggerl-Archiv Salz- burg Hinweise darauf gefunden, dass „Waggerl im Jahre 1942 offenbar [...] bei LernetsVersuchen, alsMitarbeiter einesgerade inErrichtung befindlichen ,Filmarchivs‘ eingesetzt zuwerden,behilflichwar“239 –es handelt sich wohl um „jene Stelle in Salzburg, die nicht besetzt ist“ und die Lernet am 11. September 1942 in seinem Brief an Lotte Sweceny erwähnt (S.209). Als seien dies der Optionen noch nicht genug, kommt MitteSeptembernocheineweiterehinzu, als Lernet einesAbendsbei Emil Jannings seineKleist-KundigkeitunterBeweis stellt undspontan mit Exposé und Drehbuch für eine Verfilmung desMichael Kohlhaas be- auftragt wird (vgl. Brief Nr.145). „Nun gibt es also schon drei oder vier Abläufe, die alle darauf zielen, mich in absehbarer Zeit herauszuholen“, soLernet zufriedenanLotte (ebd.). 236 Roman Rocˇek vermutet, dass die „Fürsprache von Emil Jannings“ (Rocˇek: Die neun Leben, S.241)unddergroßeErfolgvonDiegroßeLiebeundDieEntlassungdasPropa- gandaministeriumdazubewegten,LernetdieUk-Stellungzugewähren–sieerfolgte schließlicham18. Januar 1943(vgl. auchS.315,Anm.zu meineBeurlaubung).Außer- demhabeAdolfVollbach,derVatervonLernets spätererEhefrauEvaVollbach, „[...] denReichsmarschallGöring immerwiederumIntervention fürLernet-Holeniaersucht [...]“ (Rocˇek: Die neun Leben, S.243). Die Annahme, dass die Bavaria bei alledem dennoch die Hauptrolle spielte, untermauert auch ein Briefkonzept Lotte Swecenys, in dem sie von der „Bavaria U-K. Stellung“ schreibt (vgl. S.317, Anm. zu überhaupt losbekommen). 237 Vgl. S.318,Anm.zuder sogenanntenBiennale. 238 Vgl. S.320,Anm.zudenWaggerl. 239 Karl Müller: Karl Heinrich Waggerl. Eine Biographie mit Bildern, Texten und Dokumenten. Salzburg–Wien:O.Müller1997,S.262. 68
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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