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Anna Freud - Gedichte – Prosa – Übersetzungen
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ANNA FREUDS LITERARISCHE TExTE EINFÜHRUNG 13 psychoanalytischer Schriften wird. Diesem Schaffenszeitraum entspricht eine Entwicklungsphase, die geprägt ist von Konflikten der Adoleszenz, verbunden mit der Suche nach dem beruflichen Weg und einem symboli- schen wie auch konkreten Zuhause Wie sah Anna Freuds Bildungsweg aus? Nach Beendigung der Volks- schule, ab dem Schuljahr 1906/07, besucht Anna wie ihre ältere Schwes- ter Sophie das 1903 von Dr Salome Goldmann als ›Lyceale Privatschule‹ gegründete Cottage-Lyzeum in Wien.3 Die Freuds wählen damit für ihre beiden jüngeren Töchter eine moderne Schullaufbahn, wie sie zu dieser Zeit in progressiven Kreisen des (jüdischen) Bürgertums en vogue ist: Über 90 Prozent der (bis zum 14. Lebensjahr) unterrichtspflichtigen Mädchen in den Kronländern der Monarchie besuchen einer Statistik aus den Jahren 1904/05 zufolge Volks- oder Bürgerschulen.4 Die Diskussion um eine höhe- re Bildung für Mädchen ist seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert voll im Gange und findet einen ersten, provisorischen Abschluss in der Vereinheit- lichung weiterführender höherer Schulen für Mädchen im sechsklassigen, mit einer Reifeprüfung abschließenden Lyzeum. Der Zweck der Mädchen- lyceen ist, so der Wortlaut im Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 11 Dezember 1900, 1. mit besonderer Berücksichtigung der modernen Sprachen und ihrer Literatur eine höhere, der weiblichen Eigenart entspre- chende allgemeine Bildung zu gewähren, als die Volks- und Bürgerschule zu bieten vermag; 2. hiedurch zugleich für berufliche Ausbildung vorzubereiten.5 In der Folge wird eine Vielzahl von Lyzeen gegründet – der Schultypus, der auf bürgerliche Eltern eine starke Anziehungskraft ausübt, boomt.6 Überproportional hoch war der Anteil an Lyzeal-Schülerinnen aus dem assimilierten jüdischen Bürgertum.7 Auch den Töchtern eine hochkarätige Ausbildung zu bieten war diesem im Rahmen moderner Emanzipationsbe- 3 Prentler, Vom »Cottage-Lyzeum« übers »Nockerlaquarium«, S. 22 u. S. 10. Göd- de, Mathilde Freud, S 274, vermerkt, dass auch die älteste der drei Schwes- tern, Mathilde, ab 1898 das Lyzeum von Salka Goldmann besucht habe; dieses wurde jedoch erst 1903 gegründet. Prentler, Vom »Cottage-Lyzeum« übers »Nockerl aquarium«, S. 10. 4 Simon, Hintertreppen, S 177 5 Erlass abgedruckt in Simon, Hintertreppen, hier S 313, §1 6 Engelbrecht, Geschichte des österreichischen Bildungswesens Bd 4, S 286 7 Rozenblit, Juden Wiens, S 128
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Anna Freud Gedichte – Prosa – Übersetzungen
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Anna Freud
Untertitel
Gedichte – Prosa – Übersetzungen
Herausgeber
Brigitte Spreitzer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79497-4
Abmessungen
13.5 x 21.0 cm
Seiten
144
Schlagwörter
Anna Freud, Psychoanalyse, Literatur, Frauengeschichte, Geschichte des Judentums, Wiener Moderne
Kategorien
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