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2 IslamophobiaStudies 27
positequalitiesandcharacteristics.TheessentialisedMuslimthereforebe-
comestheblueprintforallMuslims,wherethemainstreamingoftheessen-
tialisedMuslimbecomes theuniversally idealisedstandard.Consequently,
theMuslimbecomesanentirelypassiveactor in theprocess.« (Allen2010:
77)
DieMängeldieserKonzeptionsindalsonichtnureinakademischesProblem
und sie betreffen auch nicht bloß denReport des Runnymede Trusts. Allen
zählt–ohneAnspruchaufVollständigkeit–nichtwenigerals 13 jüngereVer-
öffentlichungenauf,diesichdirektaufdasRunnymede-Konzeptstützen(Al-
len2010: 15-16).DieEuropäischeStelle zurBeobachtungvonRassismusund
Fremdenfeindlichkeit (EUMC)übernahm2006 ineinerStudiezuMuslimIn-
nen in Europa das Runnymede-Modell und wertete es dadurch weiter auf
(EUMC 2006: 61). Darüber hinaus erweist sich die Logik des Runnymede-
Modells oft auch dort als prägend, wo auf den Bericht von 1997 gar nicht
mehr verwiesenwird.Daswird in den folgendenAbschnitten deutlich, die
einenÜberblickzuraktuellenForschungslandschaftgeben.
2.1 Dimensionender Islamophobie:AktuelleStudien
zuantimuslimischenDiskursen,PraxenundStrukturen
NochbevorderBegriff Islamophobiabzw.Islamophobieetabliertwar,stellte
KaiHafez,PionierdesForschungsfelds inDeutschland, fest: »DasFeindbild
Islamist inkonsistent, launisch, tauchtaufundabundwirdeinmalvondie-
ser,einmalvonjenerGruppeaktualisiert.«(Hafez1996:431).Dasgiltbisheute
–undmachteinensystematischenZugriffaufdasPhänomenschwierig.Die-
sesKapitelsolleinenÜberblicküberdasNetzwerkderWissensproduktionzu
antimuslimischenDiskursen,PraxenundStrukturen vermitteln.Dafür un-
terscheide ichsechsverschiedeneAnsätze.DieAbgrenzung istbisweilenun-
vermeidbar unscharf, für eine erste Annäherung andas aber Feld hilfreich.
Sieorientiertsichdaran,welcheAspektedesmultidimensionalenPhänomens
insZentrumgerücktwerden.Diessind: (1.)GewaltundDiskriminierung.Dazu
zählenkörperlicheoderverbaleÜbergriffeaufMuslimInnen(oderMenschen,
diefürMuslimInnengehaltenwerden),AngriffeaufislamischeEinrichtungen
undpersönlicheDiskriminierungserfahrungenvonMuslimInnen; (2.)Diskur-
siveRepräsentationen.Hier liegt der Fokus aufmedialenundkulturellenDar-
stellungenoderKonstruktionenvonMuslimInnenunddemIslam; (3.)Politi-
Im Namen der Emanzipation
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
- Titel
- Im Namen der Emanzipation
- Untertitel
- Antimuslimischer Rassismus in Österreich
- Autor
- Benjamin Opratko
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4982-0
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 366
- Schlagwörter
- Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
- Kategorien
- Weiteres Belletristik