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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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2      IslamophobiaStudies 39 rendseinerRedebeiderAbschlusskundgebungindieKamerashielt.Imglei- chen Jahrhattediehistorischeigentlicheherantiklerikalundantikatholisch orientierte Partei den EU-Wahlkampfmit demPlakatslogan »Abendland in Christenhand«bestritten(Fürlinger2013:89).DerSpruchwurdeseitherauch inDeutschland von rechtsextremenBewegungen verwendet (Häusler 2011). ZweitensverbindenrechteParteieneinezumindestvordergründigeDistanzie- rungvonAntisemitismusmit einerphilosemitischenbzw.pro-zionistischen Neupositionierung (Zúquete 2008: 327). Hier bleibt umstritten, ob Islamo- phobie den Antisemitismus auf der politischen Rechten tendenziell ersetzt oderkomplementiert (Bowen2005;Boyarin2005;Boyer2005;Brodkin2005; Bunzl 2005,2007;Gingrich2005;Özyürek2005; Schiller 2005).Auffällig ist, dasswesteuropäischeRechtsparteien inden letzten 15 Jahrenantisemitische Positionen in ihremAuftritt nach außen tunlichst vermeiden.Die Frage, ob essichdabeiumeinrein instrumentellesVerhältniszu»JudenundIsrael als Alibi« (Shooman2014b: 51; vgl.Häusler 2014: 70) oder einengenuinen »shift onthefarrightawayfromantisemitism«(Hafez2014:485)handelt,istGegen- standanhaltenderKontroversen.Zumindest fürÖsterreichhat sichgezeigt, dass die FPÖantisemitischeundantimuslimischeDiskurse effektivmitein- anderverschränkenkann,etwaanhandder ›Soros-Legende‹,wonachder jü- discheMilliardärGeorgeSorosfürdieislamische›Masseneinwanderung‹ver- antwortlich sei (Peham2018).Drittens bietet das gemeinsame Feindbild des Islam rechtspopulistischen Parteien dieMöglichkeit zur europäischen Ver- netzung über ethno-nationalistische Grenzen hinweg (Zúquete 2008: 332). Dies betrifft sowohl eine ideologische Europäisierung der Rechten, die den SchutzEuropasvorder ›Islamisierung‹ insZentrumihrerAgitationstellt,als auchdieBildungpolitischerBündnisseaufParteiebeneundKoordinierungs- strukturen,etwaimeuropäischenParlament(Hafez2014).Viertensermöglich- tedieBesetzungder›Islam-Themen‹imKontextgesellschaftlichweitverbrei- teter antimuslimischerTendenzenes rechtspopulistischenParteien, sich als legitime und respektable Kräfte der ›Mitte‹ zu etablieren; umgekehrt über- nehmenkonservative, liberaleundsozialdemokratischeParteienzunehmend rechtePositionen inder ›Islamfrage‹ (Ansari/Hafez2012).Fürdieses»de fac- tomainstreamingofopinionsandpoliciespreviouslydeemedtoo ›extreme‹« (Zúquete2008:332) istabermalsdieFPÖeinanschaulichesBeispiel.Fünftens: Als ›Anti-Islamisierungs-Parteien‹verbreitenrechtspopulistischeKräftehäu- figparanoide»ImaginationendesUntergangs« (Klammer2013).Danndroht, wie inderPropagandaMarineLePens,dieUmwandlungEuropas ineine ›Is- lamischeRepublik‹ (Zúquete2008:338).FürdieFPÖhatCarinaKlammerdie-
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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