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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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42 ImNamenderEmanzipation schränkungneuerMoscheebauten. ImNovember 2009 stimmten 57,5  % bei einem von der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) lancierten Volksentscheid für ein Verbot des Baues neuerMinarette. Schon zuvor, im Sommer undHerbst 2007, hatte das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) – eine FPÖ-Abspaltung unter deren ehemaligen Vorsitzenden Jörg Haider – versucht, imBundeslandKärnten einMoschee- undMinarettbauverbot auf Landesebenedurchzusetzen. ImGegensatz zur Schweizer Initiative blieben dieBemühungeninÖsterreichallerdingsvergebens.InbeidenFällenwardie Debatte, sozeigenAnalysenvon Jean-FrançoisMayer (2011) undFaridHafez (2010a),geprägt vonantimuslimischenbzw. islamophobenTopoi,wobei von derpolitischenRechtensowohlDiskurseüberdie ›kulturelleFremdartigkeit‹ undInkompatibilitätdes Islam,als auchdieVerknüpfungvonMuslimInnen mitGewalt und Terrorismus aufgerufenwurden. Für den Schweizer Volks- entscheidhebtMayerbesondershervor,dassdie FragedesMinaretts inder öffentlichenDebatteextremstarksymbolischaufgeladenwar.DerKampagne fürdasVerbot sei es gelungen, »[to] buildon reactionsandemotionsacross the political spectrumand to express a variety of concerns or feelings«, von denenvielenichtsmitdemThemaIslamselbstzutunhatten(Mayer2011: 11). Ähnlichwie indenAnalysenzuPegidaundanderenantimuslimischenBür- gerbewegungenverdichtensichauchhiervieleunterschiedlicheKonfliktlini- en–etwaUnzufriedenheitmitdenpolitischenElitenundderFunktionsweise staatlicher Institutionen–ereignisbezogen inder ›Islamfrage‹. Die ›Kopftuchdebatte‹ ist eine ebenfalls höchst kontroversgeführtepoli- tischeAuseinandersetzung.Bei keinemanderenThemawirddieVerwoben- heit unterschiedlicherKonfliktlinienunddasAufbrechen traditionellerDis- kurskoalitionendeutlicher.InderFrage,obbzw.womuslimischeFrauentra- ditionelle Kopfbedeckungen oder Verschleierungen– vomKopftuch (Hijab) über Gesichts- (Niqab) bis zu Vollverschleierung (Burqa) – tragen dürfen, finden sich rechtsextreme bis linksradikale, feministische bis patriarchale, liberale bis konservative politische AkteurInnen bisweilen auf der gleichen Seite der Auseinandersetzung wieder. Erstes Zentrum der Debatte in Eu- ropawar Frankreich,wo Lehrerinnenwie Schülerinnen das Tragen des is- lamischenKopftuchs seit 2004 verboten ist.Die parlamentarische Initiative für das totaleKopftuchverbot an französischenSchulenwurdedamals auch von denmeisten linken Parteien, öffentlichen Intellektuellen sowie promi- nenten feministischen Autorinnen und Aktivistinnen unterstützt (vgl. kri- tischDelphy2015).EinumfangreichespolitikwissenschaftlichesForschungs- projekt zu diesemThemawar »VEIL –Values, Equality andDifferences in
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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