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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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2      IslamophobiaStudies 51 love toward all people«; »Muslims lack the ability to think independently: they follow their leaders like sheep«; oder auch »Muslims are very attentive to cleanliness and good grooming« (Ernst/Bornstein 2012: 35). Da es sich um formalisierte Tests handelt, entfällt dieMöglichkeit, eine wirklich vor- urteilsfreieHaltung zumAusdruck zubringen–die darin bestehenwürde, grundsätzlich abzustreiten, dass irgendwelche Aussagen über ›den Islam‹ oder ›dieMuslimInnen‹derartpauschalgetroffenwerdenkönnen.Nichtnur, aberbesondersdort,woexplizitaufdasRunnymede-Modellder ›openversus closed views‹ zurückgegriffenwird (Imhoff/Recker 2012: 813), verfängt sich dieForschung inderobendiskutiertenFallederEssentialisierung. Dieauf IATsberuhendenStudienkönnendiesemProblemeinStückweit ausweichen, da sie nicht auf die Formulierung von Aussagen angewiesen sind, sonderndarauf abzielen, tiefer verankerte, implizite undoft nicht-be- wussteAssoziationenabzubilden.DafürbeschränktsichdieAussagekraftder ForschungdannaberweitgehendaufeherbanaleFeststellungen.Siekönnen etwa zeigen, dassMuslimInnen bzw. der Islam stärker als ChristInnenmit negativenkonnotiertenBegriffenassoziiertwerden(Rowattetal.2005),oder dass ein Zusammenhang von »muslimischenGesichtern« und demMarker »bedrohlich« existiert (Imhoff/Recker 2012: 817).Was siemitdenpsychome- trischenStudien teilen istdieGrundannahme,dassabgegrenzte ›In-groups‹ und ›Out-groups‹ existieren undVorurteile unbegründete Abwertungen ge- genüber einer gegebenenOut-group seien.Werwannundwarumzudieser Out-group gehört –warumetwaEchebarria-Echabe und Fernández-Guede wieselbstverständlichdavonausgehenkönnen,dass ›Araber‹, ›Muslime‹und ›Türken‹ letztlichBezeichnungenfürdieselbeGruppesind,oderImhoffund Recker davon, dass das Gesicht eines türkischen Mannes in Deutschland als Sinnbild für Muslime gelesen wird – wird nicht zum Gegenstand der Untersuchunggemacht. InsgesamtkanndieempirischeVorurteilsforschungalsoinzweierleiHin- sicht zur Skizzierung desHintergrunds dieser Studie beitragen. Sie zeigt, dass gegenden IslamundgegenMuslimInnengerichtete Einstellungsmus- terbeieinemsignifikantenTeilderBevölkerungim»Westen« (Helbling2012) auch als explizit vertreteneHaltung verbreitet ist. Und siemacht deutlich, dassdieVerknüpfungdesThemenkomplexesIslamundMuslimInnenmitne- gativ konnotiertenThemen–vor allemGewalt undTerrorismus–auch im- plizit, also vor- oderunbewusst verankert ist.Damit stellt sie einnützliches KorrektivzuAnsätzendar,die Islamophobie inersterLinieals strategischen Einsatz oderpolitischesKalkül untersucht.Zugleich verstellt dieEinengung
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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