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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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56 ImNamenderEmanzipation ellerantimuslimischerPraxenundStrukturen identifiziertwerden.Zugleich verweisensieaufoffeneFragen,dieandieserStellealsFoschungsdesiderate aufgerufenwerden. Zunächst ist interpersonale Gewalt gegen und institutionelle Diskrimi- nierung vonMuslimInnen eine in den letzten zwanzig Jahren umfangreich dokumentierteundalsgesellschaftlichesProblempolitisierteRealität.Dabei spielt,erstens,dieFragederIdentifikationeinezentraleRolle:ZielvonÜbergrif- fenunddiskriminierendemVerhaltensindPersonen,diealsmuslimischge- lesenwerden.Obessichdabeiumeine›korrekte‹ Identifikationhandeltoder nicht (wieimFallederzahlreichdokumentiertenAngriffeaufAngehörigeder Sikh-Minderheit) ist dafür nicht relevant. Entscheidend ist, wer alsmusli- misch bzw.was als islamisch gilt.Offene FormenderDiskriminierungund Gewaltmüssen, zweitens, indenKontext einerbreit geteiltenAblehnungvon MuslimInnen und dem Islam gestellt werden. Umfrageforschungen ermit- teln fürDeutschlandundÖsterreich einen relativ konstantenAnteil von ei- nemViertelbiszueinemDrittelderBevölkerung,deroffenantimuslimische Meinungen vertritt. Je nach Formulierung der Fragen geht der Anteil auch noch deutlichweiter nach oben. Zugleich zeigen Tests aus der experimen- tellenVorurteilsforschung zumindest für dennordamerikanischenKontext, dass dieVerknüpfung vonMuslimInnenund Islammit negativenbesetzten Themenauchnicht-bewusst tief verankert ist.Offen ist hier, inwiefern anti- muslimischeEinstellungenals eigenständigesPhänomen verstandenwerdenkön- nen, oder ob es sich eher umeineUmcodierung anderer, rassistischer oder ›fremdenfeindlicher‹ Einstellungsmuster handelt.Den verschiedenenmani- festenDimensionenantimuslimischerPhänomene–interpersonaleAggres- sionen, institutionelle Diskriminierungen, abwertendeRepräsentationen in MedienundPolitik sowiepolitischenMobilisierungenantimuslimischerAk- teurInnen–liegen,drittens,KonstruktionendesIslambzw.des/derMuslimIn als stereotyper Figur zugrunde, die durch diese Praxenwiederumreprodu- ziertwerden.Dabei verschränkensichvorallemzweiFiguren:Der/dieMus- limInalsgefährlichesSubjekt sowiederIslamalskulturellminderwertigundrück- ständig.Dabeihandeltessichumzweiverschiedene,aberhäufigmiteinander verschränkteKonstruktionen:Einerseits dieDämonisierung, andererseits die Inferiorisierungdes/der ›muslimischenAnderen‹.Viertenswirddeutlich,dass sich inderProduktionundReproduktionvonMuslimInnenals stereotyperFigur bewusste Strategienmit nicht-bewussten Prozessen verbinden.Umstritten ist, wie dasVerhältniszwischendiesenbeidenAspekten inderZirkulationantimus- limischerStereotype,Metaphern,BilderundAssoziationenzubestimmenist.
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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