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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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84 ImNamenderEmanzipation UndanandererStelle: »MitderEinführung›desIslam‹indenDiskursistes›demWesten‹gelungen, bestehendeMachtverhältnissezuseinenGunstenzufestigen.DieKonstruk- tion ›des Islam‹ als Bedrohungversucht, die ›westliche‹AggressionalsAb- wehrumzudefinieren.ArgumentativwerdenMachtverhältnisseumgekehrt, Privilegien könnendamit faktischweiterhin ausgeschöpftwerden.« (Attia 2009:78-79) HierkommtabermalsderBegriff derPrivilegienzumEinsatz,dieFunktion des antimuslimischenRassismuswird aber eher als Legitimierung ›westlicher‹ Politik imWeltmaßstab verstanden.Damit kommtdiesedritteBedeutungder zuvorvorgestelltenPositionDeepaKumarsrechtnahe. InsgesamtbleibtdieKonzeptualisierungderFunktionalitätbeiShooman undAttia jedochschwachausgearbeitet. IndererstenBedeutung istdasAr- gumentweitgehend tautologisch.AntimuslimischerRassismuswirdhierals legitimierenderDiskursfürjenesozialenUnterschiede(oderPrivilegien)dar- gestellt,dieerselbstherstellt.AntimuslimischerRassismuswäresomitfunk- tional fürdieReproduktiondesantimuslimischenRassismus.DasdritteAr- gumentbeziehtsichgenaugenommennichtauffunktionaleEffekte,sondern auf denbewusstenEinsatz antimuslimischerDiskurse, um imperialistische Politik zu legitimieren. Die zweite Variante schließlich kommt einem sys- tematischenArgument amnächsten,wird aber kaumausgearbeitet.Unklar bleibt,welcheKonturendie inAbgrenzung von ›dem Islam‹ und ›denMus- limen‹ sich konstituierenden Selbstbilder jeweils genau annehmen–ob sie sichz.B.alsdeutsch,europäisch,weiß,christlich, christlich-jüdisch, liberal, atheistischodersonstwieformieren.Unklarbleibtauch,obdieIdentitätsbil- dung qua rassistischer Ausgrenzung als strukturelle oder als konjunkturel- lebzw.kontingenteEigenschaftgegenwärtigerGesellschaftenbegriffenwer- den.Und schließlich bleibt offen,wie,weshalb und vonwemdas Angebot, sich in die vom antimuslimischen Rassismus gestiftete Gemeinschaft ein- zugliedernunddiedamit verbundene Identität anzunehmen,angenommen wird.DieseFragenwerdeninKapitel4ausführlichbehandelt, indemdiehier vorgestellten rassismustheoretischen Einsichtenmit derHegemonietheorie konfrontiertwerden,und inKapitel 7vordemHintergrundderempirischen Analysewiederaufgegriffen.
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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