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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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98 ImNamenderEmanzipation Drittens schließlich legendieDarstellungenvonBarker,BalibarundHall einehistorischeSequenznahe,diederÜbergangvonbiologistischemzukul- turalistischemRassismusmarkiert.WiegesehenverorteninsbesondereBali- barundHalldasAufkommendesKulturrassismus inderhistorischenPhase derEntkolonisierung;zudemwirddieDelegitimierungderRassenlehrenach demZweitenWeltkriegalshistorischeZäsurundBedingungfürdieVerschie- bung von Rasse zu Kultur verstanden.Das beinhaltet ein ernsthaftes, aber selteneingestandenesProblemfürdieTheoretisierungdesantimuslimischen Rassismus.Denndienicht-biologistischeAbwertungundDämonisierungdes Islam,daszeigtnichtzuletztdiekritischeAufarbeitungorientalistischerDis- kurse,reichthistorischweit vordieShoahunddieEntkolonisierungzurück. Wie könnendann aktuellewieweiter zurückliegende Formendes antimus- limischen Rassismus erklärt und analysiert werden? Dies ist nurmöglich, wenndasVerhältnisvon›Kultur‹und›Rasse‹ imRassismusanderskonzipiert wirdalsindieserpopulärenDarstellung.WirfindenHinweiseaufeinesolche Revision schonbeiBalibar selbst. In einembemerkenswertenExkurs relati- vierterseineeigenehistorischeVerortungdesRassismusohneRasseninder Epoche der Entkolonisierung: »Es hat immer schon einenRassismus gege- ben für dender pseudobiologischeRassenbegriff keinwesentlicher Spring- punktwar«, soBalibar, und »seinPrototyp ist derAntisemitismus« (Balibar 1992b:32).Diesersei inseinerEntstehungalsmodernerRassismusimZeital- terderAufklärungbereits einkulturalistischerRassismusgewesen,der sich ebennichtanphänotypischenMerkmalenfestmachenkonnte.DieseBemer- kungwirdvonBalibarandieserStellenichtausgeführt.Sieweiterzuverfolgen istabervongrößterBedeutung,willmandasKonzeptdesantimuslimischen RassismusalsKulturrassismusnicht aufdieZeit seit den 1970er Jahrenein- engen.SieverweistaufeinealternativeKonzeptiondesKulturrassismus,die clusivesuperiority«(Stolcke1995:7).DavonunterscheidetsiejeneFormensozialerExklu- sion,dieTaguieffundBalibaralsdifferentialistischenRassismusbeschriebenhaben.Die- sekönntenkeinRassismussein,dasieebenkeinehierarchischeOrdnungderMenschen- gruppenbehaupteten.Eshandlesichvielmehrum»kulturellenFundamentalismus«:»Cul- tural fundamentalism,bycontrast, assumesasetof symmetric counterconcepts, thatof theforeigner,thestranger,thealienasopposedtothenational,thecitizen[…].[i]nsteadof orderingdifferentcultureshierarchically, cultural fundamentalismsegregatesthemspa- tially,eachculture in itsplace« (Stolcke1995:7-8).StolckenimmtalsodieBehauptungen desdifferentialistischenRassismusbeimWortundübersieht,wasBalibar»ohneSchwie- rigkeitensichtbar«zuseinschien:DassdieHierarchisierung indieKonzeption inkompa- tiblerKulturenstrukturelleingeschriebenist.
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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