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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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3      AntimuslimischerRassismusalsanalytischesKonzept 99 maßgeblich vondemdeutschenRassismusforscherWulfD.Hundvertreten wirdundinderForschungzumantimuslimischenRassismusbislangnurvon FannyMüller-Uri(2014;Müller-Uri/Opratko2016)aufgegriffenwurde.Müller- Uri bezieht sich aufdiehistorischenRassismusanalysenvonWulfD.Hund, diedavonausgehen,dass alleRassismen,historischwie gegenwärtig, einen »kulturalistischenKern«aufwiesen(Müller-Uri2014:69).Hundfasstdiesean reichhaltigemhistorischemMaterialentwickelte(vgl.Hund1999,2002,2003, 2006, 2017) und inAuseinandersetzungmit der internationalenRassismus- forschungverteidigteAuffassung(vgl.Hund2004,2012,2016) sozusammen: »VonAnfangankombiniertederBegriffdesRassismusnatürlicheundkul- turelleFaktoren.Hinsichtlich ihresLegitimationszusammenhangssinders- terealsGrundlageletzterergedacht–dieangeblichverschiedeneNaturder Rassenwirdfür ihrunterschiedlichesKulturniveauverantwortlichgemacht. DochistderBegründungszusammenhangdieserArgumentationtatsächlich genauumgekehrtaufgebaut–essentialistischkonzipiertekulturelleDiffe- renzen sollen sich tendenziell in körperlichenMerkmalen ausdrücken. […] Dasgilt auch für denRassenrassismus.Aucher betreibt die biologistische VerhüllungseineskulturellenKerns«(Hund2007:7) Hund konzipiert das Verhältnis von Natur und Kultur im Rassismus also genau umgekehrt. Er stellt die imRassismus immer enthaltenen kulturel- len Zuschreibungen – z.B.Minderwertigkeit, Gefährlichkeit, Rückständig- keit,Hässlichkeit– insZentrum,nicht die vorgeblichenkörperlichenMerk- male, andie sie gebundenwerden.So besehen ist derÜbergang von einem biologistischen,aufRassebezogenenzueinem›kulturalistischen‹Rassismus nur eineEpisode in einer langenGeschichte derRassismen,die sichunter- schiedlicherLegitimationszusammenhängebedienen–dabeiaberstetseinen »kulturellenKern«aufweisen.WasHundsBeitrag so relevant fürdieUnter- suchungvonantimuslimischemRassismusmacht, ist,dasserdaraufabzielt, die »Rassismusforschungvonder FixierungaufdieKategorieRasse [zu] lö- sen«,indemerzeigt,»dassesunterschiedlicheMusterrassistischerDiskrimi- nierunggegebenhatundgibt«(Hund2007:120).DieseMusterumfassenFor- mender rassistischenVeranderung entlang vonGegensatzpaarenwie »Kul- tivierteundBarbaren«,»ReineundUnreine«,»ErwählteundTeufel«,»Zivili- sierteundWilde«, »WeißeundFarbige« sowie »WertvolleundMinderwerti- ge« (Hund2007: 34-81).UmantimuslimischeDiskurseundDiskriminierung alsRassismuszuverstehenundzuuntersuchen,sindwirdamitnichtmehrauf den implizitenoderexplizitenVerweisaufdieKategoriederRasseangewie-
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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