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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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4      GrundlageneinerhegemonietheoretischenRassismusanalyse 147 fragen, ob und gegebenenfallswie sie zurReproduktion undStabilisierung bestehenderHegemonieverhältnissebeitragen. 4.3.4      DerFolkDevil alsFigurderVeranderung InKapitel 3.5wurde ausführlich dargelegt, dass kritischeRassismustheori- en,wie sie in dieser Arbeit verstandenwerden, davon ausgehen, dass Ras- sismen ihr jeweiligesObjektderAbwertungund/oderDämonisierungselbst hervorbringen. Rassistische Veranderung produziert abstrakte Figuren, die alsSchabloneanbestimmteKörperangelegtwerden.UnterdiesemGesichts- punktlässtsichauchdasKonzeptdesFolkDevil in»PolicingtheCrisis«lesen. Ursprünglich imFeldderKriminal-undDevianzsoziologieverortet (vgl.Co- hen 1999;Critcher et al. 2013;Goode/Ben-Yehuda2010;Krinsky2016;Monod 2017;Thompson 2005), werdenMoralpaniken hier allgemeiner definiert als »anepisode,often triggeredbyalarmingmediastoriesandreinforcedbyre- active laws andpublic policy, of exaggeratedormisdirectedpublic concern, anxiety, fear, or angerover aperceived threat to social order« (Krinsky2013: 1). ImZentrumeinersolchenEpisodestehtmeisteineFigur,dievonrelevan- tenTeilenderÖffentlichkeit nichtnur fürdie skandalisiertenTaten selbst– etwa Straßenkriminalität, Drogenkonsum,Gewalt unter Jugendlichen oder sexuelle Ausschweifungen–verantwortlich gemachtwird, sonderndarüber hinauseineGefahrfürdiesozialeOrdnungdarstellensoll.Cohenhattediese DynamikanhandderDarstellungverfeindeter Jugendkulturen–Rockerund Mods–imEnglandder1960erJahreuntersucht.DieJugendlichennahmenin deröffentlichenWahrnehmung,soCohensThese,dieRolleeines›FolkDevils‹ ein.Cohengehtdavonaus,dasseineReihearchetypischerFiguren,dieüber langeZeit folkloristischüberliefertwurden, imZeitaltermodernerMassen- medienneueFunktionenundQualitätenannehmen.Medienbedientensich inder »galleryof folk types–heroesandsaints, aswell as fools, villains and devils«–undverbreitetensie»tomuchlargeraudiencesandwithmuchgrea- terdramaticresources«(Cohen2011:11).WeralsFolkDevilrepräsentiertwird, istwandelbar,abernicht völligarbiträr: »Theaudiencehasexistingstereoty- pesofotherfolkdevils todrawuponand,aswithracial stereotyping,there is a readilyavailable composite imagewhich thenewpicturecanbegraftedon to« (Cohen2011: 56).ObwohldievonCohenuntersuchtenFolkDevils–Mods undRocker–überwiegendweiße Jugendlichewaren,verweist erbereits auf Ähnlichkeiten zu »rassischen Stereotypisierungen«.DieDämonisierung so- zialerGruppenunterRückgriff auf folkloristischeTraditionen,aberauchdie
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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