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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Seite - 157 -
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4      GrundlageneinerhegemonietheoretischenRassismusanalyse 157 notwendig sind.Auf jederdieser dreiEbenen ist hegemonietheoretischori- entierteempirischeForschungmit jekonkretenProblemenkonfrontiert.Auf einerder epistemologischenEbene ergibt sichdasProblemausder schlich- ten Tatsache, dassHegemonie, verstanden als gesellschaftliches Verhältnis, wie jedeanderesozialeStrukturderdirektenSinneswahrnehmungentzogen ist. Hegemonieverhältnisse können nicht gemessen werden, sondern exis- tieren auf der Ebenewahrnehmbarer Ereignisse nur in ihren Effekten. Ei- neAnalysevonHegemonieverhältnissenwähltalsoeineReihevonempirisch untersuchbaren Phänomenen, analysiert sie in ihremZusammenhang und ziehtdarausSchlüsseaufdie ihnenzugrundeliegenden,sie ermöglichenden Verhältnisse.DieseRückschlüssegehenüberdasAufdeckenempirischnach- weisbarerZusammenhängehinaus; sie stelleneineAbstraktionsleistungdar. Diese Abstraktionsleistung ist aberwederwillkürlich noch normativ zu be- gründen, sondern stellt eine eigenständige analytische Operation dar. Sie istnichtbloßReduktionvonKomplexitätoderKonstruktionvonIdealtypen, sondern ein Erkenntnisprozess zurGenerierung vonWissen über reale ge- sellschaftlicheStrukturen.DieseHerangehensweiseorientiert sichaneinem Begriff von »gesellschaftlichemVerhältnis« bzw. »sozialer Struktur«,wie er etwavonRoyBhaskar(1998[1979],2013[1975])MargaretArcher(1995)undAn- drewSayer (2000) imRahmendeswissenschaftstheoretischenAnsatzes des KritischenRealismus entwickelt wurde (vgl.Opratko 2018: 154-186). Rassis- musexistiertdemnachwie jedeanderegesellschaftlicheStruktur,als»Effek- te von vergangenenHandlungen, vonMenschen,die schon lange gestorben sind« (Archer 1995: 148). Eine soziale Struktur verlangt allenMenschen, die insieeingegliedertunddurchsie (unterschiedlich)positioniertsind,einVer- haltendazuab.DiesesVerhaltenkannprinzipiell reproduktivoder transfor- mativsein.ImrealengeschichtlichenVerlaufmischensichreproduktiveund transformativePraxen,entwickelnsichRassismendurchRepetition,Variati- on,VermischungundAbspaltung.UmihregegenwärtigenFormenzuunter- suchen,bedarfesder Identifikation jenerdiskursivenElemente,diezu ihrer Reproduktionbeitragen–auchwenndasnicht inderAbsicht jener liegt,die dieseElemente artikulieren.27Diese grundsätzlichenÜberlegungenkönnen 27 DiebislangeinzigeausführlicheDarlegungeinerkritisch-realistischenTheoriedesRas- sismuskommtvondembritischenSoziologenBob(bzw.Robert)Carter(2000,2007).Sie unterscheidet sich vonder hier vertretenenAuffassung allerdings signifikant. Erstens, weil Carter RassismusmitDiskriminierungauf derGrundlage von »race ideas« gleich- setzt unddie Bedeutung vonRassismenohneRassen systematischunterschätzt (oder garnichtanerkennt).Zweitens,weil erRassismusaufeine»particular formof race ide-
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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