Seite - 166 - in Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Bild der Seite - 166 -
Text der Seite - 166 -
166 ImNamenderEmanzipation
ten darauf ab, die imAlltagsverstand dieser Intellektuellen verankerten Ar-
tikulationen zu rekonstruieren, die für die Konstruktion der abstrakten Fi-
gur des/dermuslimischen Anderen in der gegenwärtigen Konjunktur rele-
vant sind.Die fürÖsterreich charakteristischen »[m]assive[n] Konzentrati-
onstendenzen [der]ZeitungsbranchealsGanzes« (Seethaler/Melischek2006:
354) ermöglichte, einen relativ großen Ausschnitt der österreichischenMe-
dienlandschaft abzudecken. InsgesamtwurdenMitarbeiterInnenvonsieben
Tageszeitungen (»Kronenzeitung«, »Kurier«, »Die Presse«, »Der Standard«,
»Österreich«, »Heute«, »KleineZeitung«), den zwei größtenwöchentlich er-
scheinenden Nachrichtenmagazinen (»profil«, »News«) sowie er Nachrich-
tenredaktionen der zwei größten österreichischen TV-Sender (dem öffent-
lich-rechtlichenORF sowie demPrivatsender ATV) interviewt.Die Auswahl
derTageszeitungenwurdeauchunterdemGesichtspunktderDiversitätge-
troffen (bei denWochenmagazinen undTV-Sendernwar dies aufgrundder
insgesamt kleinenAnzahl nicht relevant): Drei können der Boulevard- oder
Massenpresse zugeordnetwerden (»Kronenzeitung« sowiedieGratiszeitun-
gen»Heute«und»Österreich«);zweigeltenalsQualitätszeitungen(»DiePres-
se«mit einer konservativen, »Der Standard«mit einer liberalen Blattlinie);
zwei versuchen sichdazwischen zupositionierenundweisen sowohlMerk-
malederQualitäts-wiederBoulevardpresseauf(»Kurier«,»KleineZeitung«).
Hinzukommt,dassnebendenüberregionalenauchdiezweiauflagenstärks-
tenregionalerscheinendenTageszeitungeneinbezogenwurden,nämlichdie
Gratiszeitung»Heute«,dieinWienundUmgebungerscheint,sowiedie»Klei-
neZeitung«,derenregionalerSchwerpunkt indensüdlichenBundesländern
liegt.IndenmeistenFällengelanges, jeeinePersonauseinemPolitikressort
undeineausder lokalenBerichterstattungzugewinnen.Insgesamtkonnten
zwischen Februar und September 2014 18 umfangreiche Interviews durch-
geführtwerden.Alle Befragten– 13Männer und fünf Frauen–waren zum
Zeitpunktder Interviews fest angestellteRedakteurInnenund journalistisch
tätig.Nureinevonihnen(D1f) identifiziertesichalsPersonmit ›Migrations-
hintergrund‹, ihreElternwarenausderTürkei nachÖsterreichgekommen.
EinBefragtererwähnte,dasserauseinerjüdischenFamiliekommt(A1m).Al-
leanderenwurdenvonmiralsMehrheitsösterreicherInnengelesen.Als sehr
ausgeglichenerwies sichdieAltersstruktur.Vier der befragten JournalistIn-
nenwaren35Jahreoderjünger,fünfimAlterzwischen36und45,fünfweitere
imAlter zwischen 46und 55 Jahrenund vier JournalistInnenwarenüber 55
Jahrealt.AllenwurdeAnonymitätzugesichert,weshalbauchPassagen,diedie
Identifikationdes/derBefragtenoder desMediumsermöglichen,hier nicht
Im Namen der Emanzipation
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
- Titel
- Im Namen der Emanzipation
- Untertitel
- Antimuslimischer Rassismus in Österreich
- Autor
- Benjamin Opratko
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4982-0
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 366
- Schlagwörter
- Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
- Kategorien
- Weiteres Belletristik