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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Seite - 171 -
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5      »IslamgleichProblem« 171 vielleicht nochhinten drin derOst-West-Konflikt, aber eindeutig ein poli- tischaufgeheizterKonflikt.Oderwennmannocheinsweiter zurückgehen will,dieMachtergreifungvonKhomeini,wodannauchdieReligion,alsoder Islampolitischgewordenist.« (C2m) DieseweltpolitischenEreignissewerdenalsFaktorauchfürdieVeränderun- genderöffentlichenundmedialenDarstellungdesIslambzw.derMuslimIn- nen inÖsterreich genannt.Dabei wird ein Effekt wiederholt als besonders wirkmächtigherausgestellt:DieUmdeutungderals ›fremd‹markiertenMen- schen inÖsterreich: »Jasicher,nach9/11habendieMuslimealsFeindbild,denAusländeransich abgelöst.AlsodieAusländer-raus,oderwiemandasformuliert,Wahlkämpfe warennichtmehrsozugkräftig.DawarderMuslimplötzlichmitall seinen potenziellenListen sehr, sehr tauglichals Feindbild.Unddahatmandann ebennichtmehrgesagt ›dieTürken‹sondern›dieMuslime‹.« (I2m) Ganzähnlich formuliertenzweiandere Journalistinnen: »Ichwürdesagen,esistnichtseitfünfJahren,sondern,dassagen,glaubich, alsodassindauchwissenschaftlicheStudien,diesagenseit9/11hatsichdas geändert, dassmannichtmehrderAusländer ist, sondernderMoslem ist oderdieMusliminist.Dashatsichsehrstarkgeändertunddashabenwir in Österreichoffenbarsehrübernommen,alsoinDeutschlandauch,dassman, wennmandannüberIntegrationsprichtüberMuslimespricht.« (G1f) »EineTürkinhatdaseinmalzumirgesagt,unddashat sichauch inderBe- richterstattungundbeiunsnatürlichauchwidergespiegelt,amAnfangwa- renwir Ausländer, dannwarenwir TürkenunddannwarenwirMuslime.« (I1f) Dieser Prozess wurde in der Literatur vielfach und für unterschiedli- che europäische Länder beschrieben (vgl. Allen 2010: 51-63; Fellag 2014; Raymond/Modood 2007; Shooman/Spielhaus 2010): Zuvor überwiegend ethnisierend adressierte Bevölkerungsgruppen werden ab den 1990er Jah- ren etwa in Großbritannien, Frankreich oder Deutschland zunehmend als ›MuslimInnen‹ konstruiert. RiemSpielhaus (2006: 17) spricht gar von einer »Entdeckung derMuslime inDeutschland«. Ehemalige ›GastarbeiterInnen‹ und ihre Nachkommen wurden ab den 1990er Jahren weiterhin nicht als ›Deutsche‹, sondern als ›andere‹ – eben als ›Muslime‹ benannt, gezählt
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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