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Stollenanlagen durchzogen
– das erste, bereits im Herbst 1915 im Prater
veranstaltete »Kriegsspektakel« und der Publikumsmagnet, der Schüt-
zengraben, war nunmehr in die Abteilung »Marine-Schauspiele« inte-
griert –, erwarten das p. t. Publikum – Eintritt 1 Krone, an Sonn- und
Feiertagen 60 Heller, Kinder und Mannschaft 40 Heller – am Ende
seines Parcours durch die Trophäenhalle und die Schaustellungen der
einzelnen Waffengattungen, vorbei an Prothesen-Werkstätten, den Ab-
teilungen »Kriegsgefangenenwesen«, »Kunst«, »Kriegsgräber«, »Litera-
tur«, der »Halle der Verbündeten« und der Kriegsfürsorge, dort nunmehr
das aus Innsbruck überstellte Kolossal-Rundgemälde »Die Schlacht am
Berg Isel bei Innsbruck am 13. August 1809« von Michael Zeno Diemer,
der Pavillon der Sappeurtruppe und jener der »Marine-Schauspiele«
(neu auch die Abteilung »Ernährungswesen und Hauswirtschaft im
Kriege«). Das Ziel des »patriotischen Vorhabens« ist indes unverändert:
»In erster Linie der Bevölkerung einen Einblick in die moderne Krieg-
führung zu gewähren, den Zusammenhang aller mit dem Kriege in Ver-
bindung stehenden geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeit
darzulegen, den ungeheuren Apparat zu demonstrieren, der in Bewegung
gesetzt werden muss, um dem einzigen grossen Ziele zuzusteuern, ferner
über die ungeheure Wichtigkeit, die der Arbeit jedes Einzelnen im
Hinterlande zukommt, aufzuklären, und auf die Notwendigkeit hinzu-
weisen, dass jedermann im Hinterlande seine Pflicht tun und sich der
Gesamtheit unterordnen müsse. In zweiter Linie die zur Linderung der
Kriegsschäden geschaffenen militär-humanitären und Fürsorge-Ein-
richtungen zu stärken und zu popularisieren. / Die Ausstellung sollte
auch einen patriotischen Mittelpunkt in der Zeit der Bedrängnis schaf-
fen und durch ihren vorwiegend belehrenden Charakter Verständnis
für die ungeheure Arbeit, die aufgewendet werden muss, um die im
Volke schlummernden Kräfte für einen einzigen bestimmten Zweck
dienstbar zu machen, zu wecken und das Zusammengehörigkeitsgefühl
aller Nationen des Staates zu stärken.«118 – Weniger verblümt 1916:
»Die Bevölkerung wird sich ein Bild über alles das machen, was mit
dem Kriege in innigem Zusammenhang steht, und wenn überhaupt die
Opferwilligkeit der Bevölkerung noch steigerungsfähig ist, ermutigt
werden, bis zum Ende auszuharren.«119 – Karl Kraus glossiert 1916
unter dem Titel »Es zieht« einen Zeitungsbericht über die Abteilung 21
der Kriegsausstellung, »Kunst«: »… um die Palme ringen
…. Die impo-
santen Winterlandschaften stellen gewissermaßen die kriegerischen
Ereignisse in den Schatten … . Schattenstein … . fesselt der Blick … .
Mehrere Landschafter der Wiener Künstlervereinigungen haben ge-
wissermaßen durch den Krieg an Tiefe und geistiger Auffassung
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Buch Anton Kuh - Biographie"
Anton Kuh
Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Anton Kuh
- Untertitel
- Biographie
- Autor
- Walter Schübler
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3189-1
- Abmessungen
- 13.8 x 22.2 cm
- Seiten
- 576
- Kategorie
- Biographien