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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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das Professorenkollegium seine schriftliche Zu- stimmung dazu geben musste. Die erste solche Widmung ist aus dem Jahr 1804 bekannt. Das Bildnis stellt den Juristen Joseph Anton Petzek dar, der in diesem Jahr gestorben war.17 Es ist das einzige bekannte Bild, bei dem man eine post- hume Ehrung voraussetzten kann. Sonst feierten die Studenten mit diesen Porträts ihre damaligen Lehrer. Einzelne dieser Bildnisse sind bis heute noch in verschiedenen Räumen der Universität vorhanden.18 Im Jahre 1823 wurden solche Ehrun- gen der Studenten verboten, besonders wenn es um einen aktiv wirkenden Professor ging (man erklärte sie als eine Art von Bestechung).19 Der Stein des Anstoßes, bei dem wahrscheinlich per- sönliche Rivalitäten eine Rolle spielten, war ein Bildnis des Professors der klassischen Philologie Anton Stein von Leopold Kupelwieser. Die Stu- denten legten gegen das Verbot eine Beschwerde bei der Landesregierung ein, wurden aber abge- wiesen. Man sah in diesem Aufbegehren die Wir- kung eines von den fremden Universitäten herü- berwehenden verderblichen Zeitgeistes. Unter jene Professoren, die eine solche Wür- digung erlebt haben, gehörten auch der berühm- te Botaniker und Professor der Chemie an der Medizinischen Fakultät Nikolaus von Jacquin (1727–1817) und sein Sohn und Nachfolger Joseph von Jacquin (1766–1839). Wir erfahren darüber aus einem Umlaufbogen aus dem Jah- re 1812.20 Das Professorenkollegium war einstim- mig dafür. Differenzen schienen nur darüber be- Abb. 2: Unbekannter Maler: Nicolaus von Jacquin, nach 1806, Öl auf Leinwand, Bibliothek des Botanischen Instituts der Universität Wien. Abb. 3: Heinrich Friedrich Füger, Joseph von Jacquin, 1811, Öl auf Leinwand, Bibliothek des Botanischen Instituts der Universität Wien. maria pötzl-malikova38 17 Ebenda, S. 241, Nr. P 207. 18 Ebenda, an verschiedenen Orten. 19 Die erhaltenen Akten im UAW, Consistorialarchiv und im Allgemeinen Verwaltungsarchiv des Österr. Staatsarchivs sind in extenso wiedergegeben und kommentiert in: Natter, Icones rectorum (zit. Anm. 1), S. 252–256, Nr. 4.3.1.2 und 4.3.1.3. 20 UAW, Consistorialakten, Fasc. I, Nr. 418 ex 1812 (CA 1.0.430). Der Umlaufbogen über das Gesuch der Medizinstu- denten ist ohne Datum, man kann ihn aber in das Jahr 1812 datieren. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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