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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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standen zu haben, ob dabei Musik gespielt oder eine Lobrede, begleitet von Pauken und Trom- peten, gehalten werden soll. In der Bibliothek des Botanischen Institutes der Wiener Universität befinden sich – bisher kaum beachtet – zwei gleich große Bildnisse des Vaters und des Sohnes Jacquin in gleichem Rah- men, die man meiner Meinung nach mit den Bildern identifizieren kann, die 1812 die Studen- ten der medizinischen Fakultät der Universität feierlich gewidmet haben.21 Sie wurden bisher nicht mit diesem Ereignis in Verbindung ge- bracht. Das eine Bild – des Sohnes – ist ein so gut wie unbekanntes Porträt von Friedrich Hein- rich Füger, signiert und datiert mit 1811 (Abb. 3).22 Das andere – des Vaters – ist unsigniert und entstand wahrscheinlich früher (Abb. 2). Der terminus post quem ist das Jahr 1806, denn in diesem Jahr erhielt dieser den Stephansorden, der auf der Kleidung Jacquins zu sehen ist.23 Von Günter (Tobias) Natter wird dieses Porträt von einem bisher nicht näher bestimmten Maler ebenfalls als ein Werk Fügers bezeichnet,24 was sicher nicht zutrifft. Von beiden Porträts existie- ren Kopien von Adelheid Kerner, der Tochter des Professors Anton Kerner von Marilaun.25 Im Jahr 1811 malte Friedrich Heinrich Füger tatsächlich ein Porträt des Nikolaus von Jacquin in etwa ähnlicher Größe, das aber nach der angege- benen Provenienz in der Literatur im Familienbe- sitz blieb (Abb. 4).26 Dieses Bildnis wurde ein Jahr später, 1812, von Vinzenz Kininger als Schabblatt herausgegeben und ist dadurch bald sehr populär geworden. Für die Wiener Universität ist es inso- fern von Bedeutung, als es ein beliebtes Vorbild für spätere Porträts des Nikolaus von Jacquin wurde. Abb. 4: Heinrich Friedrich Füger, Nicolaus v. Jacquin, 1811, Öl auf Leinwand, Privatbesitz. Die Anfänge Der gelehrtenehrung An Der Wiener universität 39 21 Ich danke Herrn Mag. Mathias Svojtka, Mitarbeiter der Bibliothek des Botanischen Institutes der Wiener Universi- tät, für den Hinweis auf diese Werke und für seine vielseitige Unterstützung bei meinen Nachforschungen. 22 Natter, Die Gemälde (zit. Anm. 15), S. 154, Nr. P 126, mit Abb. Die Angaben zum Bild sind hier sehr knapp, die Signatur wird zwar erwähnt, das Bild ist jedoch in das Jahr 1812 datiert. Seine Maße sind nach Natter: 69 x 54 cm. Über die mögliche Identifizierung dieses Bildes mit jenem, das die Studenten 1812 gewidmet hatten, wird hier nicht diskutiert. 23 Für die Bestimmung dieses unauffälligen Zeichens danke ich Frau Dr. Sabine Grabner. 24 Natter, Die Gemälde (zit. Anm. 15), S. 157, Nr. P 129, mit Abb. Seine Maße sind nach Natter: 69 x 54 cm, also gleich dem Bild des Sohnes, Joseph von Jacquin. Die Zuweisung dieses nicht signierten Bildes an Füger wird hier nicht begründet und die Möglichkeit, dass dieses Porträt mit jenem identisch sein kann, das die Studenten 1812 der Universität gewidmet haben, wird hier nicht diskutiert. 25 Natter, Die Gemälde (zit. Anm. 15), S. 155, Nr. P 127, mit Abb. und S. 158, Nr. 130, mit Abb. Die Bilder befanden sich 1988 im Sitzungssaal der Philosophischen Fakultät. 26 R. Keil, Heinrich Friedrich Füger 1751–1818, Wien 2009, S. 382, VW 557. Das von Füger signierte und mit 1811 datierte Bild, das sich heute in Privatbesitz befindet, ist mit 61 x 49,5 cm etwas kleiner als die beiden erwähnten Bild- nisse von Vater und Sohn Jacquin in der Bibliothek des Botanischen Institutes in Wien.
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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