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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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dizinische Universität von Budapest. In der Sym- biose von Forschung und Heilung fand man die Formen, durch welche die Denkmäler der Ge- lehrtenmemoria wieder und wieder an den Wän- den von Kliniken, Krankenhäusern und Univer- sitätsgebäuden auftauchen. Hier knüpft auch die neueste großzügige Unternehmung der un- garischen Medizin an. Zwischen 2007 und 2009 wurde in Budapest, in der Nähe der Kliniken, ein modernes Unterrichtszentrum von imposan- ten Ausmaßen erbaut. Das prägende Struktur- element des Neubaus bildet die doppelte Pfeiler- reihe, welche die Struktur der mehrgeschossigen Aula trägt. Die Vorsitzenden der Semmelweis- Universität beschlossen, die Pfeiler mit den Por- trätreliefs der berühmtesten gelehrten Medizin- professoren aus den letzten hundert Jahren der ungarischen Heilkunde zu zieren. Bisher wurden 34 Reliefs gefertigt (Abb. 13).32 Die traditionelle Erscheinungsform des Ge- denkens in einem modernen Gebäude kann so- gar die Antwort auf die Frage liefern, ob die Gattung noch lebt, die das Andenken an die be- deutendsten Vertreter einer Disziplin durch ihre Porträts der Nachwelt beispielgebend präsentiert. Das neue Unterrichtszentrum der Semmelweis- Universität belebt ohne Zweifel die Gattung der traditionellen Porträtreliefs weiter. Gleichzeitig gibt es auch Bestrebungen, die Erscheinungs- form einer Büste auf Postament durch neue For- men abzulösen. Dazu gehören die Lösungen, die man pflegt „Straßenstatuen“ zu nennen. In die- sen Fällen steigt die ganzfigürliche lebensgro- ße Statuengestalt vom fiktiven Postament hin- ab und trifft auf der Straßenebene stehend oder sitzend ihr Publikum. In Ungarn wurde schon 1971 eine Skulptur dieser Art in der Nähe der Universität der Stadt Debrecen konzipiert. Sie stellt den berühmtesten Physiker und Polyhistor der Stadt des 18. Jahrhunderts dar: István Hatva- ni (Abb. 14). In der Stadt Szeged, wo der unga- rische Medizinforscher und Nobelpreisträger Al- bert von Szentgyörgyi tätig war, verkörpert ihn seit 2013 eine ganzfigurige Bronzestatue vor dem Universitätsgebäude, wie er mit der Pfeife in der géza galavics – bálint ugry348 32 http://semmelweis.hu/eok/eok/tortenet, abgerufen am 23. Jänner 2017. – Über die Errichtung des Unterrichtszent- rums: http://ujsag.semmelweis.hu/se200808/20080831.html, abgerufen am 23. Jänner 2017. Abb. 13: Budapest, Aula des Unterrichtszentrums der Sem- melweis-Universität (Elméleti Orvostudományi Központ), 2009. Abb. 14: Imre Varga, István Hatvani, 1971, Debrecen, Egy- etem tér. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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