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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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Hand, mit einer leichten Bewegung die Treppe der Universität herabsteigt (Abb. 15). Aufgrund seiner Popularität wird er in einer Situation ge- zeigt, in der er den einfachen Menschen nahe er- scheint, was allerdings die Gefahr in sich birgt, als „spazierende Statue” in dem großstädtischen Raum viel an symbolischer Bedeutung eines Ge- lehrtendenkmals zu verlieren. Es ist eindeutig, dass die Räume der Memo- ria da eine Zukunft haben, wo sie keine geschlos- senen Systeme bilden, sondern geeignet sind, die Bildnisse weiterer bedeutender Gelehrter aufzu- nehmen. Die Campus sind Gedenkorte solcher Art, wo es noch Raum für weitere Kunstdenk- mäler gibt. Die Ehrenhallen in architektonischen Räumen bleiben aktive Gedenkorte, wenn die Möglichkeit besteht, weitere Monumente ein- zufügen, wie zum Beispiel unter den Arkaden des Budapester Agrarministeriums. Ebenso bei der Ruhmeshalle des Domplatzes von Szeged, wo schon vor langer Zeit das Streben der Grün- der nach der Veranschaulichung der ungarischen Kulturdominanz schwand und die moderne Ar- chitektur des Platzes ein ikonischer Raum wur- de, den die Denkmäler in den Arkaden mit geis- tigem Inhalt erfüllen. Was die modernen Medien in Ungarn betrifft, gilt die Praxis der Universität für Forstwissenschaft in Sopron als beispielhaft, wo Fotos sämtlicher dortiger Gelehrtendenkmä- ler auf der Homepage der Universität zu finden sind und man neben dem Foto auch die Daten, die Laufbahn, die wissenschaftlichen Erfolge des Dargestellten ablesen kann.33 Neben dem wirkli- chen Denkmalensemble entsteht also ein ande- res, im virtuellen Raum zugängliches. Man könnte sich an dieser Stelle fragen, ob die traditionellen Formen der Bewahrung der Gelehrtenmemoria im Zeitalter des Inter- nets noch einen Sinn haben. Unserer Meinung nach ist es durch nichts ersetzbar, dass Studen- ten und Professoren Tag für Tag den Bildnissen der berühmten Wegbereiter begegnen, in deren Fußstapfen sie treten möchten und die im gege- benen Fach mit ihren Erfolgen sich, ihrer Profes- sion und der Universität einen Rang verschafft haben. Das Gelehrtendenkmal im öffentlichen Raum ist ein Bestandteil der kollektiven Identi- tät der Auftraggeber, und durch die Errichtung des Kunstwerks wird es sogar zum symbolischen Repräsentanten der Selbstbestimmung einer größeren Gemeinschaft. Und wenn die Kunst- werke, welche die Gestalten von Gelehrten her- aufbeschwören, in öffentlichen und in Gemein- schaftsräumen stehen und sich in die Textur der Stadt einbetten, können sie ihre Wirkung über die Bedeutung der Gelehrten und der Wissen- schaften in noch breiteren Kreisen der Gesell- schaft ausüben. Abbildungsnachweis: Abb. 1: Martin Mádl, Ústav dějin umění Akademie věd České republiky; Abb. 2, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 13, 15: Verfasser und Péter Hámori, MTA Böl- Auf der Suche nAch räumen und formen der memoriA 349 33 http://www.nyme.hu/index.php/6252/?&L=1, abgerufen am 23. Jänner 2017. Abb. 15: Lajos Bíró, Albert Szentgyörgyi, 2013, Szeged, Du- gonics tér.
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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