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Auf die Tour! - Jüdinnen und Juden in Singspielhalle, Kabarett und Varieté
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NeueMobilitätenundMigrationen 23 desErstenWeltkriegsdauertedieseMigration inFormvonFluchtbewegungen an.29DerHistorikerTobiasBrinkmannbetont, dass imKontextderMigra- tionsbewegungendesspäten19.  JahrhundertsunddererstenJahrzehntedes 20.  JahrhundertsehervonTransmigrationengesprochenwerdensollte,dasich dieMobilitätderMenschenoft–früheroderspäter– fortsetzte.30 VilémFlusser  (1920–1991),derselbstflüchtenmussteundsichtheoretisch mitverschiedenenMigrationenundExilauseinandersetzte,beschriebMobilität als permanenteKonfrontation zwischen „GewohntemundUngewohntem“ –einAuslotenvon ‚Lokationen‘ und ‚Dislokationen‘.31Dislokationunddas WechselspielzwischenbekanntenundunbekanntenSituationengehenüber diegeographischeVeränderunghinaus:Migrationbedeutet soziale,politische, lebensweltliche, sprachliche,kulturelleundökonomischeVeränderungen.32 ZumigrierenistnichtnureinWeggehenvoneinemundeinAnkommenan einemanderenOrt.VielmehrsinddieProzessederMigrationundMobilität hochreflexiv:Man denkt darüber nach, vonwomanweggegangen ist, wo manankommenwirdundwaseinendorterwartet.DerKulturwissenschafter JoachimSchlörbetontnachdrücklich,dassmangeradedieReisealsPraxis in Migrationsprozessenberücksichtigenmuss.33 Migration,MobilitätunddiepopuläreKulturwarenmehrfachmiteinander verwoben.InEuropawieauchdenVereinigtenStaatenbotenPopulärkulturund Unterhaltungsszeneder JahrhundertwendevielfachersteVerdienstmöglichkei- tenfürneuAnkommende.Migrant*innenverdientenihrenLebensunterhalt damit,anderezuunterhalten.SiebesuchtenallerdingsauchAufführungen– durchdiegroßeAnzahlanMigrant*innengabesaucheinpotentiell größeres Publikum.UnddannwarennatürlichauchKünstler*inneninderAusübung desArtisten-,Komiker-oderSchaustellerberufsmobilodermigrierten ihrer Kunstwegen. 29 PeterGatrell,PhilippeNivet,RefugeesandExiles, in:JayWinter(Hg.),TheCambridgeHistory of the FirstWorldWar, Civil Society 3 (Cambridge: CambridgeUniversity Press, 2014), 186–215. 30 Brinkmann,PointsofPassage,1–5. 31 VilémFlusser ist jedochmehralsMediendennalsMigrations-undExilforscherbekannt.Vi- lémFlusser,VonderFreiheitdesMigranten:EinsprüchegegendenNationalismus(Hamburg: CEPEuropäischeVerlagsanstalt, 2013). 32 OlafTerpitz,AnEnclave inTime?Russian-JewishBerlinRevisited, in: Jörg Schulte,Olga Tabachnikova, PeterWagstaff (Hg.),TheRussian JewishDiaspora andEuropeanCulture 1917–1937(Leiden,Boston:Brill, 2012),179–199,180–182. 33 JoachimSchlör, „‚Solangewir auf demSchiffwaren, hattenwir ein Zuhause‘: Reisen als kulturellePraxis imMigrationsprozess jüdischerAuswanderer“,Voyage–JahrbuchfürReise- undTourismusforschung10(2014):226–246. © 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H & Co. KG, Wien https://doi.org/10.7767/9783205211884 | CC BY 4.0
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Auf die Tour! Jüdinnen und Juden in Singspielhalle, Kabarett und Varieté
Zwischen Habsburgermonarchie und Amerika
Titel
Auf die Tour!
Untertitel
Jüdinnen und Juden in Singspielhalle, Kabarett und Varieté
Autor
Susanne Korbel
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21188-4
Abmessungen
15.9 x 24.0 cm
Seiten
272
Kategorie
Kunst und Kultur
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