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Vorwort
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die Raitungen der städtischen Baumeister übervoll sind, vermitteln auch ohne bau-
geschichtliche Untersuchung ein einigermaßen zutreffendes Bild vom Badhaus und
seinen Einrichtungen.
Gemessen an den erwähnten Quellen sind andere wie die nur in Einzelstücken
erhaltenen Rechnungen des Spitals, der St. Virgilkirche, der städtischen und Berg-
werksbruderschaft genauso wenig ergiebig gewesen wie die Raitbücher und -hefte der
Stadt, brachten aber doch in dem einen oder anderen Fall eine erfreuliche Ergänzung,
namentlich was die wundärztliche Tätigkeit der Bader betrifft. Nur vereinzelt waren
Kopialbücher, Urkunden, Handschriften aus dem Tiroler Landesarchiv, aus der Biblio-
thek des Landesmuseums und aus dem Stadtarchiv Rattenberg eine Hilfe, etwas häu-
figer die Verfachbücher (Gerichtsbücher) des Stadt- und Landgerichts Rattenberg. Im
Gegensatz zu diesen Archivalien erwiesen sich die Rechnungsbücher des ehemaligen
Augustinerklosters Rattenberg über die Jahre 1482 bis 15399 als sehr wertvoll, beson-
ders für jene Jahre, die nicht durch die Ratschlagbücher und Baumeisterrechnungen
abgedeckt werden.
Da die benutzten Quellen offiziellen oder kirchlichen Charakter tragen und nicht
dem privaten Bereich entstammen, findet man in ihnen kaum Angaben über die
»Bade wonnen«, die seinerzeit die Rattenberger gern genossen. Vereinzelt dastehende
Hinweise auf Hochzeitsbad, Maibad, Trinkstube lassen aber erkennen, dass sich Rat-
tenberg in seiner Badekultur nicht von anderen Städten unterschied. Um sie deutlich
zu machen, musste vergleichsweise auf die Literatur zu anderen Bädern und zum Ba-
den überhaupt zurückgegriffen werden, namentlich in den einleitenden Kapiteln über
das Badewesen im Mittelalter und in der Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert.
Die eingefügten Zeichnungen, Miniaturen, Holzschnitte, Kupferstiche, Radierun-
gen, Lithographien, Gemälde sollen den Text illustrieren. Die Bildunterschriften sind
in der Regel kurz gehalten, ausführlicher lediglich dann, wenn der Inhalt einer Illus-
tration über den zugehörigen Text hinausgeht, wenn z. B. ganze Badeszenen erfasst
werden, das Innere einer Badestube genauer dargestellt ist, es sich um wichtige Einzel-
heiten in Städteansichten handelt, der Zweck eines abgebildeten Gerätes nicht ohne
weiteres zu erkennen ist oder eine Badeprozedur in ihrem Ablauf wiedergegeben wird.
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Untertitel
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Autor
- Robert Büchner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 202
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute