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Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
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Das Badewesen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert 54 Abb. 36 : Badende Frauen im Freien ; Majolika des Maestro Giorgio da Gubbio, 1525. Der Vorwurf, den die Ärzte gegen Dampfhitze, warmes oder heißes Wasser richteten, war, dass sie die Poren öffneten und Risse in der Haut verursachten, wodurch die Kör- persäfte geschwächt und die Organe allen möglichen Gefahren ausgesetzt würden. Verseuchte Pestluft und andere Krankheitserreger könnten sich ungehindert einnisten, mit dem Wasser schleiche sich die Syphilis ein. Baden, besonders die eindringenden Dämpfe schädigten Nerven und Sehnen, schwächten die Brust, verursachten Wasser- sucht und andere Leiden, förderten den Schwachsinn, töteten die Frucht im Leib der Mutter, auch wenn das Wasser warm sei, führten zu ungewollter Empfängnis, wenn zuvor Männer im Wasser gebadet hätten, kann man lesen.209 Sogar die Ansicht, Schmutz beuge Krankheiten vor, wurde hoffnungsvoll geäußert.210 Wie sollten die Bader gegen diese Meinungsmache der Mediziner und Gelehrten bestehen ? Das gebildete Publikum blieb aus, scheute auch daheim vor dem Wasser zurück. Als 1798 der reiche Quäker und Kaufmann Henry Drinker zu Philadelphia seiner Frau Elizabeth eine Duschkabine in den Garten stellte, vermerkte sie nach der ersten Benutzung in ihrem Tagebuch, sie sei nach 28 Jahren erstmals wieder am ganzen Körper nass geworden.211 Königin Margarete von Navarra (1492–1549), Schwester Franz’ I. von Frankreich und Autorin des berühmten »Heptameron«, hatte eine solche Scheu vor dem Kontakt mit Wasser, dass sie sich gegenüber ihrem Liebhaber rühmte, sie habe seit acht Tagen ihre schönen Hände nicht mehr gewaschen.212 Dass Herzog
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Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Untertitel
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Autor
Robert Büchner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
202
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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