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Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
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147 Anmerkungen samstags 140–160, mittwochs 40–60 Gäste (Tuchen, 26). Die 40-er Zahl für Kübel oder Schaffe galt auch in anderen Bädern, z. B. in Eberbach (1628) und in Wangen (1589) (Tuchen, 24, 115). 67 Tuchen, Badhäuser, 30–32 ; Zappert, 78–80 ; Martin, 163–165. 68 Guarinonius, Grewel 901 u. 1945 ; vgl. Martin, 162 u. Flamm, Bader, 14. Anscheinend war nicht einmal ein Wasserbad ungefährlich. 1669 wurde ein Mann in einer Badestube zu Winterthur, der, vom Wein be- rauscht, eingenickt war, so »versotten« (verbrüht), dass er noch am selben Abend starb (Martin, ebenda). 69 Martin, 162. Dass Dampfbäder nicht nur heute, sondern auch schon früher kriminelle Energien weckten, behauptet der Stricker (1. Hälfte des 13. Jh.). In seiner Verserzählung »Der Pfaffe Amis« sperrt ein Arzt einen Edelsteinhändler, der angeblich unter Wahnvorstellungen leidet, in ein Schwitzbad ein und erhitzt es so sehr, dass er ihn beinahe »verprunnen« (verbrüht) hätte (Der Stricker, Amis, 120–123). 70 Tuchen, 32 u. 84 ; Martin, 171 ; Vetter, 23–24. 71 Guarinonius, Grewel, 946. 72 Hähnel, Stube, 74. 73 Martin, 176–177. 74 Moser, Apotheker, 181, 218 u. 250. Auch anderswo scheint die Zahl der Wannen nicht viel größer ge- wesen zu sein. Das Bad St. Vivien zu Paris z. B. enthielt 1380 sechs Badewannen, drei Ruhebetten und mehrere Bettdecken (Vigarello,Wasser, 32). 75 Martin, 109. 76 Bonneville, Bad, 73. 77 Martin, 152, 154, 155 ; Baader, Badewesen, 1341. Sehr merkwürdig waren die sogenannten Brotbäder in der Schweiz, womit man vor allem Rheumatismus und Gicht behandelte. Es waren Schwitzstuben direkt über dem Ofen einer Bäckerei, die ihre Hitze durch ein Loch in dem Boden empfingen (Martin, 112–113). Seltener kam es vor, dass arme Leute nach dem Herausziehen des Brotes direkt im Backofen schwitzten (Martin, 126–127). 78 Genannt werden Kamille, Baldrian, Feldkümmel, Schafgarbe, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze, Heu- blume, Hanf, Holunder, Steinklee (Křížek, Kulturgeschichte, 80 ; Bonneville, 34 ; Kiby, Badekultur, 44). 79 Baader, 1341. 80 Pictorius, Badenfahrtbüchlein, 23–24 u. Martin, 129. 81 Vgl. Schwäbisches Wörterbuch 3 (1911) 1797. 82 Martin, 236, 278. Als Frauenbad könnte man auch das erstmals 1460 erwähnte Wildbad Rotenbrunn (Sell- rain) bezeichnen. Sein eisenhaltiges Quellwasser galt als heilkräftig und wurde seit dem 16. Jahrhundert besonders von adligen Damen, bürgerlichen Frauen und Mädchen geschätzt (Klaar, Alt-Innsbruck, 35–39). 83 Straganz, Beiträge, 20, 27, 40, 41, 46–48, 73 u. ö ; Tersch, Selbstzeugnisse, 260. Auch der Innsbrucker Pfarrer Johannes Marchstainer († 1618) trank zur Linderung der Gicht Holzwasser oder einen Sud aus Chinawurzel (Tersch, 459–460). 84 Ryff regte an, im Sommer die Badewanne im Garten aufzustellen (Martin, 106). 85 1403 kaufte Margarethe von Flandern 40 m toille bourgeoise (gewöhnliche Leinwand), um damit zwei Badezuber zu verhängen (Camesasca, Geschichte, 390). 86 Martin, 107–108, 123–126, 206 ; Kiby, 34 u. 36 ; Bonneville, 72–73. Hölzerne Schwitzkästen traten bald neben die Wannen mit Baderof (Martin, 124, 126, 128). 87 Baum, Bader, 1339. 88 Wenn dies Verb auch die Wundarznei betrifft, dann könnte damit das Anlegen eines übers Kreuz gefloch tenen Verbandes, eines Kreuz-, Druck-, Streckverbandes o. ä., gemeint sein. Da es sich um die Pflichten der Badeknechte handelt, dürfte sich der Ausdruck kaum auf das Flechten von Haar nach der Kopfwäsche beziehen. Das wäre ja Aufgabe der Reiberinnen in der Frauenstube, der Bademägde oder -frauen, gewesen.
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Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Untertitel
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Autor
Robert Büchner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
202
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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