Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Seite - 91 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 91 - in Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich

Bild der Seite - 91 -

Bild der Seite - 91 - in Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich

Text der Seite - 91 -

91Die Bautätigkeit Herzog Leopolds VI. von Grund auf neu errichtet und erhielt einen statisch stabileren kreuzförmigen Querschnitt. Am Außenbau wurden die Schuppenfriese nun durch Rundbogen- friese ersetzt. Nicolai schloss aus seinen Bauuntersuchungen , dass beim Wieder- aufbau eine wesentliche Planänderung erfolgt sei : Der Ostabschluss des Chormit- telschiffs habe nach seiner Meinung ursprünglich einen geraden Wandabschluss so wie an den Zisterzienserkirchen von Morimond , Citeaux II und Ebrach II beses- sen ; beim Wiederaufbau sei der Hochchor aber nicht mehr mit einer geraden Ab- schlusswand hergestellt , sondern mit einem Apsispolygon über fünf Seiten eines Zehnecks abgeschlossen worden ( Abb.  27 ,32 ). Nicolai vermutete , dass mit dieser Gestaltungsform eine größere statische Stabilität erreicht werden sollte. Diese Ent- scheidung führte nach Ansicht Nicolais im Bereich des bereits bestehenden Hal- lenchors zu nachträglichen Veränderungen. Der Achsenkonflikt einer Öffnung im Chormittelschiff gegenüber einer Pfeilerstellung im Hallenbereich musste im Ge- wölbe durch Einsatz eines Rippendreistrahls überbrückt werden ( Abb.  27 ). Außer- dem errichtete man zur Ableitung des Gewölbeschubes vom Chorquadrat über die Gewölbe der Umgangshalle hinweggreifende , weit gespannte Strebebogen nach Norden und Süden. Auch die Nordmauer des Querschiffs wurde nun mit zwei riesigen Strebebogen nach außen abgestützt. Das Chorpolygon erhielt fünf Rund- bogenfenster , deren innere Gewände mit schlanken Knospenkapitellen noch heute im Bereich des Dachbodens oberhalb der bestehenden barocken Gewölbekappe erhalten sind ; die Öffnungen der Fenster wurden später zugemauert305. Ulrike See- ger306 , Kurt Bleicher307 und Tibor Ros- tás308 vertreten dagegen die Ansicht , dass der Ostabschluss des Hochchors schon von Anfang an als 5 / 10-Polygon geplant und aufgeführt worden sei , da die am Obergaden feststellbare Baufuge zwi- schen Chorquadrat und Apsispolygon am Innenbau nicht tiefer hinab verfolgt wer- den könne309. Nach ihrer Meinung sei le- diglich der Bereich im Obergaden nach- träglich erneuert worden310. Abb.  31 : Kapitellgruppe im Hallenchor der Stiftskir­ che Lilienfeld
zurück zum  Buch Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich"
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich