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DerVerkehr inderTransformation 27
stationsungebundeneCarsharing vorwiegend in hoch verdichteten undmit
öffentlichenVerkehrsmittelngutversorgtenGroßstädtenbetriebenwird.Da-
mitwerden nicht dieMobilitätsbedarfe etwa von Sorgearbeiter*innen oder
körperlicheingeschränktenPersonenbefriedigt,sondernderFreizeitverkehr
von relativ privilegierten Bevölkerungsteilen befördert und den Automobil-
herstellerndieMöglichkeitgegeben, ihr ImageüberE-Autoszupolierenund
zugleich denVerkauf zu fördern. Ihre Befunde verdeutlicht sie anhand der
EntwicklungeninHamburg,wosichdieLandesregierungauchvordemHin-
tergrund des im Jahr 2021 stattfindenden »World Congress for Intelligent
TransportSystems«alsSmartCityprofilierenwill.
JörgRadtkeund JürgenDaub fragenwiederumnachdenMöglichkeiten
einer Verkehrswende in Regiopolen, also städtischenOberzentren, die we-
derMetropolregion noch ländlichen Raumdarstellen. Sie untersuchen da-
beidieAnsätzeeinerVerkehrswende inSiegen,einerStadtdieallewesentli-
chenMerkmale einerRegiopole besitzt. Sie argumentieren,dass imGegen-
satzzuGroßstädtenderöffentlicheNahverkehrnicht als zentralesLösungs-
konzeptfungierenkann,dadieserdieweitverstreutenSiedlungsgebieteund
Arbeitsstättenschlechterschließenkann.HinzukommenstarkeBeharrungs-
kräfte bei den tief verwurzelten (individualisierten)Mobilitätsroutinen. Als
möglicheLösungsansätzewerdendaherindiesemBeitragnebenmultimoda-
len technologiezentrierten Verkehrskonzepten auch soziale Faktoren analy-
siertunddiesemitdenOptionendigitalisierterSteuerungs-undSingleUser-
Interfaces abgeglichen.Hierbei zeigt sich, dass diverse intelligente Ansätze
für kombinierteMobilitätslösungenexistieren, jedochwesentliche erforder-
licheVeränderungenbeisozialenKernaspektennurschwerrealisierbarsind.
Stefanie Baasch beschäftigt sich in ihremBeitragmit denMöglichkei-
ten der E-Mobilität als Teil einerMobilitätswende im ländlichen Raumauf
derGrundlagederEntwicklungeninnordhessischenKommunen.DerBeitrag
führterstensdiespezifischeAusgestaltungvonCarsharingangebotenaus,bei
dem Privat-, Firmen- undDienstfahrzeuge in den Fahrzeugpool integriert
werden. Zweitenswerden die Akteursstrukturen betrachtet, die zur Initiie-
rungundUmsetzungdesCarsharingsindenBeispielkommunenbeigetragen
haben.Drittenswird die Verknüpfung vonMobilitätsstrategienmit dezen-
tralenEnergiewendestrategienundnachhaltigerRegionalentwicklunginden
Blick genommenunddabei das Potenzial von einer nutzungs- statt besitz-
orientierten (Auto-)mobilität in ländlichenRäumen aufgezeigt.Der Beitrag
verdeutlicht, dass eine breite gesellschaftliche Partizipation bei der Ausge-
Baustelle Elektromobilität
Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Transformation der (Auto-)Mobilität
- Titel
- Baustelle Elektromobilität
- Untertitel
- Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Transformation der (Auto-)Mobilität
- Autor
- Achim Brunnengräber
- Herausgeber
- Tobias Haas
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5165-6
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Auto, Elektromobilität, Transformation, Rohstoffpolitik, Wertschöpfungsketten, Verkehrswende, Bewegung, Autonomes Fahren
- Kategorie
- Technik