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Von Ferleiten über die Pfandlscharte nach Heiligenblut, l"
karkopf nur mehr wenig über unserer Bahn und wir näherten uns
in dem enge gewordenen Ncmui zwischen beiden, immer noch im Schnee
fleißig aufwärts steigend, dem AbHange des mit dem zuletzt genannten
Berge verbundenen Bären- oder Pfandlscharteukopfcs. Da traten plötz-
lich die Wände zur Linken weit zurück, vor uns sahen wir unsere
Schneefläche sich nach abwärts senken, uns gegenüber aber eine nenc
Welt von Bergen. Wir hatten den höchsten Nebergangsuunkt der
Pfandlscharte erreicht.
Er steigt zu einer bedeutenden Höhe hinan, welche mit 8500
bis 8800 W. F. eher zu gering als zu hoch angenommen sein dürfte.
Dieß Resultat ergibt sich nicht nur aus der Bereifung des Punktes,
sondern auch ans der Vergleichung mit seiner Nmgebung. So über-
ragt der beiläufig 9590 Fuß hohe Spielmann die Scharte durchaus
nicht um ein Bedeutendes, Dagegen steht man hoch über dem Past-
erzengletscher, der in seinem obern Boden nach Schlagintweits Mes-
sungen eine Höhe von 7—8090 Fuß hat *). Von der Ferleiten aber,
deren Höhe Weidmann mit 3562 W, F, fand, ist man, die obige
Höhe der Pfandlscharte angenommen, bis zu deren höchstem Punkte,
beiläufig 5000 Fuß hoch gestiegen**).
Würde uns auch nach dreistündigem starken Aufwärtssteigen von
der Trauneralpe eine kleine Ruhe und Erquickung nicht unwillkommen
gewesen sein, so lud doch der Drt hier auf der Höhe nicht dazu ein.
Erstlich kein Platz zum Sitzen, es wäre denn in dem von der
Sonne schon ziemlich erweichten Schnee; dann ein schneidender Wind,
der über die Scharte hinfuhr; eudlich ringsum nur Schnee und Stein-
wände, welche, weil sie weder ihrer Höhe noch ihrer Form nach das
Erhabene erreichen, eben nur ein trauriges Bild der Erstarrung und
des Todes darbieten, wie denn ein solches auch viele hundert rings
^) Vinc im Jahre 185l> von mir vorgenommene Baroinetermessuug hat die
Höhe der Psandlsch»rtc, «der genauer gesagt unteren Pfandlfcharte im,
Gegensatze zn der westlicheren oberen Pfandlscharte, mit84lX> W, F. he»
nWgestellt.
*") Ich faud im Iah« 1829 für das Taiiernhans Ferleiten die Seehöhe
von 34Ü8 W, F,
Uuthncr, Berg- und Glelschen'cisin. 2
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Titel
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Autor
- Anton von Ruthner
- Verlag
- Carl Gerold's Sohn
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.8 x 19.2 cm
- Seiten
- 440
- Schlagwörter
- Alpen, Gebirge, Natur
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918