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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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M Ersteigung des Großglockner«. Wartsscharte betreten hatten, auf der Adlersruhe angelangt waren. Sie liegt beiläufig I050N F, hoch, nach Schlagintweit 1N432 P, F., und somit waren wir vom ersehnten Ziele nur mehr 1500 Fuß an Höhe entfeint. Die Aussicht hatte sich indessen mit jedem Schritte zum Theil eigenthümlicher, zum Theil großartiger entfaltet. Dort gegen Norden und Osten thürmten sich Nebelballen mächtig übereinander, um im nächsten Augenblicke in andere phantastische Gestalt tungen überzugehen; jetzt tauchte aus dem nördlichen Gletschermecre des Glöckners eine Spitze empor, jetzt verschwand sie wieder und eine andere erhob sich über den Wolken. In jener Nichtung dafür, wo die Aussicht unbenoinmcn war, in der südlichen und südwestlichen nämlich, war schon jetzt dem Auge ein entzückender Hinausblick gestattet. Die Hoffnung, die Fernsicht bald von der Spitze genießen zu können, gemeinschaftlich mit der Furcht, bei längerem Verweilen auf einem der fönst gewöhnlichen Ruheplätze durch die nahen Nebelzüge zuletzt noch an der Betretung der Spitze gehindert zu werden oder mindestens um jeden Genuß der Fernsicht von ihr zu kommen, stimmte mich gegen ein derlei längeres Verweilen. Doch da wir bisher noch gar nicht gerastet hatten und die Führer es für gerathen hielten, für die eigentlich hier erst beginnende Hauptschwicrigkeit der Ersteigung sich noch früher eine körperliche Stär- kung mittelst rothen Tirolcrweines und kalten Bockfleisckcs beizulegen, so benutzten wir die Hütte der Ablersruhe zur Naststation, Die Adlersruhe, ein Felskamm zwischen den Firnmasfen, lieferte in den tausend großen und kleinen Felsstücken, welche rings reichlich und eben nicht in Neih und Glied den Boden bedecken, das Matc- riale zu der hier befindlichen Steinhüttc. Gleicht der Bau ohne Kalkauwurf und Dach mit den Lücken zum Ausblicke auch einer Nuine wie ein Ei dem andern und ist auch sein Boden beständig mit Schnee bedeckt, so bleibt er nichtsdestoweniger als eine Zufluchtsstätte für den Fall eines plötzlich eintretenden Un- wetters, fowie als ein gegen den stärksten Windanfall geschützter Ruhe- platz für den schon ermattenden Glocknerwanderer eine wahre Wohlthat,
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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