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1^2 Alls dem Taucrnhause Fevleiteu auf den Kloben.
der Schweiz zum größten Nachtheile für seine Würdigung in weiten
Kreisen stiefmütterlich bedacht wurde — einen Standpunkt, diese Herrlich«
keiten zu beschauen, und dieser Standpunkt ist eben der weite Thal-
boden von Ferleiten.
Vergegenwärtigen wir uns uor allein das Gerippe des Thales.
Seine Südwand bildet der Hauptkanuu der Tauern, die Westseite
nimmt der Kaftruner Fuscher Scheiderücken ein, die östliche jener Beig-
zug, welcher sich zwischen dem eigentlichen Fuscherthale, dem Weichsel»
bachthale, das als Längenthal in das Querthal Fusch von Osten herab-
steigt, und dem Seidelwinkel, dein südwestlichen Thalaste von Nauris,
aufbaut. Am Fuße dieses letzteren Vergznges geht der Weg auf den
Heiligenbluter Tauern in Schlangenwindungen in der südöstlichen Ecke
des Thales hinan. Die ausgezeichneten Vergformen haben wir jedoch
nur im südlichen und im westlichen Höhenzuge zu suchen.
Folgen wir zuerst dem südlichen, so fesselt unsere Aufmerksamkeit
durt, wo er an der südwestlichen Ecke des Thales in seine Umgren-
zung eintritt, das breite Gletscherhaupt des Fuscherkarkopfes, der höchsten
Spitze aus dem Tauern - Hauptkamme. An ihn reiht sich östlich das
nach Osten geneigte feine Horn des etwas niedrigeren Siuewellecks,
nuf dieses folgt im Zuge gegen Osten, zu oberst mit Felsgräten wieder-
holt sich hebend und senkend, der Gamskarkopf, der einzige nicht be°
glctscherte Vera, aus dem südlichen Zuge. Auf seiner Ostseite entsendet
er einen schmalen Grat in nördlicher Nichtmig, der steil abfallend zu-
letzt ans dem hintersten Thalboden endigt. Dieser Grat stürzt vun
der obersten Höhe an bis herab zur Tiefe des Thales in mächtigen
Wänden ostwärts ab. Da nebenan auch die zunächst östlich folgenden
Hochspitzen auf ihrer Westseite von der höchsten Kammlinie bis in
die Thaltiefc in hohen Wänden abbrechen, so ist dadurch im Haupt-
zuge eine Schlucht gebildet, welche in der ganzen Erhebung des süd-
lichen Zuges offen vor uns daliegt. Das runde Berghaupt, das über
ihr zu oberst rechts sich scheinbar an den Gamskarkopf anlehnt, in Wirk-
lichkeit ist es durch die obere Pfanblscharte von ihm getrennt, ist der
Bären« oder Pfandlschartenkopf, der Gletscher, dessen weiße Fläche an
der linken Seite dieses Berges als der tiefste Einschnitt im südlichen
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Titel
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Autor
- Anton von Ruthner
- Verlag
- Carl Gerold's Sohn
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.8 x 19.2 cm
- Seiten
- 440
- Schlagwörter
- Alpen, Gebirge, Natur
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918