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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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200 Ersteigung bes Iohannisbergcs auf der Pasterze. großes Felsstück hiiicingezimmerten Pferch bereits ein anderes Mal bewährt. Ich war bei dem Uebcrgange von Kaprun über die Pasterze nach zehnstündiger Gletscherwanderung au: 2. September 1855 schon gegen Abend an der Hütte eingetroffen, entschloß mich aber, als ich in das Innere getreten war, lieber noch zwei bis drei Stunden weit nach Heiligenblut zu gehen, als hier eine Leidensnacht zuzubringen. Für eine Iohannisberg/Erpedition ist sie jedoch, weil die Iohannishütte nicht gut bewohnbar ist, das unuermeidliche Nachtlager, indem durch ein Uebernachtcn in ihr gegenüber dein Aufbruche erst am Tage der Expedition aus der einzigen anständigen Nachtswtiou in der Gegend, aus Heiligenblut, drei kostbare Stunden erspart werden. Ich verweilte wenigstens so lauge als möglich im Freien vor der Hütte. Doch hielt mich hier vor Allein das Prachtbild des ganz nahen Absturzes des oberen oder mittleren Pasterzen-Bodens auf den Mlteren oder tiefsten gefesselt. Jeder Versuch, das Naturschauspiel zu schildern, ist in vornhinein ein verunglückter. Oenug, wenn wir bemer- ken, daß der Absturz, dessen oberster Theil freilich durch die Vorspränge der Felsen unterhalb des hohen Sattels verdeckt hier nicht sichtbar ist, nach Franz Keil eine Höhe von beiläufig 800 W. F. hat, und daß diesen Naum Tausende und Taufende von Eiökörsiern von den ver- schiedensten Gestalten: Vierecke, Pyramiden, Kegel, Vielecke, einnehmen, welche an den Kanten und in den Zwischenräumen in der Negel im herrlichsten Blau oder Grün schimmern, stellenweise in wahrhaft ge« nialer Unordnung sich über einander thurmen, alle zusammen aber eine stark geneigte schiefe Ebene bilden und in ihrer Gesammtverbindung im hohen Grade einem im wilden Sturze nach abwärts in Eis ver- wandelten riesigen Wasserfalle gleichen. Ja, dadurch, daß der Beginn des Absturzes und die unmittelbar daran stoßende Fläche des mittleren Pasterzenbadens nicht sichtbar ist, erscheint der Absturz sogar noch höher, als er m Wirklichkeit ist, und wir halten ihn leicht für 1000 F. hoch. Als es dunkel geworden, suchte auch ich die Hütte auf, in der meine Führer schon lange um ein Feuer saßen. Ich würde mich in der dann folgenden Nacht für den glücklichsten Menschen gehalten haben, wenn ich hätte bewirken können, daß sie nicht länger wahre als die
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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